Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 471
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0472
472

Frank Armbruster

Zuvor war der Westwall im Januar 1945 im Raum Freistett
noch einmal Ausgangspunkt eines deutschen Rheinübergangs,
als versucht wurde, von Norden her Straßburg zurückzuerobern.
Dabei kam es auf dem linken Rheinufer zu schweren Panzergefechten
. Im März 1945 wurde der Rhein bei Philippsburg durch
französische Streitkräfte überschritten, die den Westwall nun von
Norden her aufrollten. Ein weiterer Angriffsweg ging direkt Richtung
Osten auf die Neckar-Enz-Stellung zu, in deren Bereich teilweise
erbittert gekämpft wurde.

Bis Mitte April konnte sich jedoch eine verbunkerte Batterie
im Bereich Oberkirch halten, die bis zu ihrer Einnahme Straßburg
beschoss.43 Das Vorgehen der deutschen und amerikanischen
Truppen gegen Bunkeranlagen ähnelt sich. Ein Oberst Bulowius
machte sich im April 1941 nach der Niederlage Frankreichs, das
sich hinter seiner Maginot-Linie sicher fühlte, „Gedanken über
die Landbefestigung auf Grund bisheriger Erfahrungen dieses
Krieges" und kam zum Ergebnis, dass die Befestigungen meist an
taktisch schwachen Stellen durchstoßen und danach im Angriff
gegen Flügel, Flanken und Rücken des Feindes zu Fall gebracht
worden seien. Festungspanzer seien durch Pioniersprengmittel in
Stoßtrupp- und Nächstkampf zerstört worden. Durch die überlegene
deutsche Waffenwirkung sei der Eisenbeton der Feindbefestigungen
durchschossen worden.44 1944 wurden diese Erfahrungen
gewissermaßen am „eigenen Leib" gemacht, als die feindlichen
Truppen den Westwall überrollten und „Erfahrungen in der
Verteidigung von Festungsanlagen bei Aachen" gemacht werden
konnten, die in einem Fernschreiben an das OKW/WF mitgeteilt
wurden: Die Bunker hätten als Kampfanlagen nur bedingten
Wert. Ihr Hauptvorteil liege in der schusssicheren Unterbringung
und Lagerung zusätzlicher Waffen und Munition. So sei der
Kampf hauptsächlich aus Feldstellungen zwischen den Festungsanlagen
geführt worden.45

Dieser „bedingte Wert" wurde durch das amerikanische Vorgehen
verursacht.

Durch Artillerie-Trommelfeuer wurden die PAK- und Granatwerferbedienungen
gezwungen, in den Bunkern Deckung zu suchen
. Leichte und automatische Waffen eröffneten das Feuer auf
Schießscharten, um die Besatzungen zu zwingen, diese zu
schließen, während Infanteristen durch die Höckerlinie durchstießen
und die einzelnen Bunker angriffen. Panzer, Panzerzerstörer
und Artillerie auf Selbstfahrlafetten wurden im Schutz der
Dunkelheit vor dem Angriff dicht an die vordere Linie herangebracht
und gut getarnt aufgestellt. 40-Pfund-Sprengladungen
wurden in die Scharten geschoben. Nach Herstellung eines Brückenkopfes
brachen die Pioniere eine Gasse durch das Höckerhin-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0472