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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 495
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496 Karl Ebert

Haselwander
(Foto: Dt Museum
München)

heitspflege. Die feierliche Eröffnung fand am 8. November
1937 statt. Die Unterrichtsräume befanden sich in der Langestraße
, in der ehemaligen Herberge zum „Schützen".

Aufgrund des Erlasses des Reichs- und Preußischen Ministers
für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung vom
29. Oktober 1937 wurden einheitliche Benennungen im
Berufs- und Fachschulwesen vorgeschrieben. Vor diesem
Hintergrund ist der Antrag der Schule zu sehen, den Namen
Friedrich August Haselwanders (1887-1932) zu führen. Als
Begründung führte die Schulleitung an: „Die Bedeutung
Haselwanders liegt auf technischem Gebiet. Die Zuneigung
Haselwanders zu unserer Schulart geht daraus hervor, daß er
der Gewerbeschule Offenburg seine ganze technische Bibliothek
vermachte (jetzt im Generallandesarchiv Karlsruhe)." Mit
Schreiben vom 30. Dezember 1937 genehmigte das badische
Kultusministerium die Bezeichnung „Friedrich-August-Hasel-
wander-Gewerbeschule (Gewerbliche Berufsschule) Offenburg".
Da mit dem Erfinder des Drehstroms und des Haselwandermotors
eine weltweit bedeutsame und vom Nationalsozialismus
nicht kompromittierte Persönlichkeit gewählt worden
war, gab es auch nach dem Krieg keine Probleme, diesen
Namen beizubehalten.

Mit dem Reichsschulpflichtgesetz vom 1. November 1938
wurde der Gleichschaltungsprozess im Bereich der beruflichen
Schulen abgeschlossen. Die Übertragung des preußischen
Modells auf das ganze Reichsgebiet kam einem krassen Niveauverlust
gleich: Statt bisher 10 Wochenstunden betrug
der Unterricht nur noch 6 (in Klassen mit Fachzeichnen 8)
Stunden. Viele weitere Eingriffe in den Unterrichtsbetrieb
(z. B. Werbungsvorträge der Wehrmacht, Filmvorführungen,
Schießübungen) ließen die normale Unterrichtszeit noch
weiter schrumpfen, sodass schließlich nur noch eine Rumpfausbildung
zustande kam.

Zum 1. April 1939 wurde die Gewerbeschule von der städtischen
in die Trägerschaft des Landkreises Offenburg überführt
. Damit waren auch die rechtlichen Konsequenzen aus
der Ausdehnung des Einzugsgebiets der Schule gezogen.

Der Beginn des 2. Weltkriegs stellte besonders die Gewerbeschulen
vor extreme Belastungen: Einberufungen und Abordnungen
von Lehrern und Schülern führten zu einer starken
personellen Ausdünnung der Schule. (Wegen fehlender
Unterlagen können leider nur Berichte aus der Presse herangezogen
werden.) Unter dem Titel „Lehrlingsausbildung im
Kriege" vermerkt das Offenburger Tageblatt vom 25. Januar
1940, dass es darum gehe, „fachlichen Nachwuchs heranzu-


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