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Der Ausbau des gewerblichen Schulwesens in Offenburg 503
Laufe des Schuljahres 1951/52 eingestellt. Seit Ostern 1956 war
auch die Allgemeine Berufsschule nicht mehr angegliedert.
Seit Kriegsende waren die Schülerzahlen Jahr für Jahr gestiegen
und hatten im Schuljahr 1954/55 die Rekordzahl 3021 erreicht
. In den folgenden Jahren fielen sie jedoch wieder auf
Grund der geburtenschwachen Jahrgänge stetig ab und erreichten
1960/61 mit 1953 Schülern einen Tiefpunkt. Damit hatte
die Schule mehr als ein Drittel ihrer Schüler verloren. Der daraus
erfolgende Lehrlingsmangel hatte die Auswirkung, dass jetzt
auch schwächere Schüler aus den 6. und 7. Klassen der Volksschule
bereits Lehrstellen erhielten. Im Jahresbericht 1957/58
beklagt sich Schulleiter Krum, dass wegen dieses Mangels Schüler
auftauchten, die „auf Grund ihres Wissens und ihrer Begabung
nie einer handwerklichen und industriellen Ausbildung würdig"
seien und die Lehrtätigkeit erschwerten. Erst ab 1961/62 wird
der Wissensstand der Schüler wieder als „im grossen und ganzen
zufrieden stellend" vermerkt. Allerdings gebe es „noch viele Schüler
, die, da sie Flüchtlinge sind, die deutsche Sprache kaum beherrschen
".
Positiv wirkte sich der Mangel an männlichen Auszubildenden
dagegen auf den Anteil der weiblichen Lehrlinge in gewerblich
-technischen Berufen aus: Hatten sie 1951 noch 6,3% aller
Lehrlinge gestellt, so waren es 1956 bereits 11,8% und 1960
schon 17% Mädchen. Den Grund sah der Jahresbericht
1959/60 darin, dass „manche offene Stelle nunmehr von Mädchen
besetzt" wurde.
Neu eingerichtet wurde jetzt auch eine Meisterschule für das
Kfz-Handwerk, die am 7. Oktober 1957 eröffnet wurde. Die
Kurse dauerten damals ein halbes Jahr: Das Einzugsgebiet, das
sich anfangs über ganz Süddeutschland erstreckte, schrumpfte
schließlich auf den Raum Mittelbaden.11
Modenschau der
Damenschneiderinnen
1958
KFZ-Meisterkurs 1958
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