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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 518
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0519
Mühlenbachs unbekannte Burgen C1 Q

Dass aber das Gut zum Burgstall seinen Namen von der Heidburg
hat, ist äußerst unwahrscheinlich. Die Ruine der Heidburg
liegt anderthalb Kilometer Luftlinie entfernt vom Gut zum
Burgstall. Nicht nur der Schlosshof, der seinen Namen definitiv
nach ihr trägt, sondern auch die Höfe des Flachenbergs liegen
näher an ihr als das Gut zum Burgstall.

Woher rührt der Name Gut zum Burgstall aber dann? Von einer
Burg auf der Pfauß wusste bisher niemand zu berichten und doch
ist eine solche die einzige logische Erklärung für diese Benennung
. Sie wird jedoch schon früh abgegangen sein. Die älteste
Karte der Gegend, der Mathematische Grundtriß der Gräffl. Fürsten-
bergischen Herrschafft im Kintzgerthal9 von 1655, der sonst alle damals
zumindest noch in Ruinen erhaltenen Burgen verzeichnet,
kennt keine solche Burg. Aber schon die Renovation von 1630
spricht schließlich nur noch von Gütern, die „zum Burgstall ge-
nandt" werden. Von dieser Burg wird also damals schon nichts
mehr vorhanden gewesen sein.

Welche Aufgabe hatte die Burg auf der Pfauß?

Wenn es eine Burg auf der Pfauß gegeben hat, muss sie eine bestimmte
Aufgabe erfüllt haben. Ein Adelssitz scheidet in Ermangelung
eines passenden Adelsgeschlechts aus. Es muss also ein
strategischer Grund gewesen sein. Von Bergbau, wie er andernorts
als Grund für die Errichtung einer Burg angegeben wird, ist auf der
Pfauß nichts bekannt.10 Bemerkenswert dagegen ist die Nähe der
heutigen Bundesstraße. Zwar verlief die Straße, wie erwähnt, nicht
immer hier, doch wurde schon mehrfach vermutet, dass schon
zur Zeit der Römer eine Straße den Breisgau über Elz- und Müh-
lenbachtal mit dem Kinzigtal verband.11 Zwar wird die Hofstetter
Straße im Volksmund auch alte Römerstraße genannt, doch wohnt
solchen Volksbezeichnungen keine Aussagekraft inne. Ein Argument
, wenn auch kein Beweis für eine Römerstraße durch Mühlenbach
ist beispielsweise der 1778 in Mühlenbach gefundene
römische Altarstein. Auch der Verlauf der Straßen ist recht aussagekräftig
. An der Hofstetter Steigstraße liegen erstaunlicherweise
keine Höfe. Sie führt in einem typisch mittelalterlichen Verlauf
nicht durchs Tal, sondern über den Berg, wie man es auch bei der
Schiltacher Steigstraße beobachten kann, die nach derzeitigem
Wissen erst seit dem Mittelalter diesen Verlauf nimmt.12

Denkbar wäre, das die ursprüngliche Verbindungsstraße,
gleich ob römischen Ursprungs oder nicht, ihren Weg über Mühlenbach
, nicht über Hoffstetten nahm. Es wäre also denkbar, dass
der Burgstall auf der Pfauß einst diese Straße, zudem gerade an
der Herrschaftsgrenze zwischen fürstenbergischen und nichtfürs-


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