Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 531
(PDF, 95 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0532
Neue Literatur

Bundesrepublik Deutschland" erschienen. Das
Buch ergänzt die gleichnamige Veröffentlichung
über die Akten der vorderösterreichischen Regierung
und Kammer (1753-1805), die 2008 im gleichen
Verlag erschienen ist und auch in der „Ottenau
" besprochen wurde. Es handelt sich auch hier
um eine Auflistung von Archivalien der ehemaligen
vorderösterreichischen Regierung und Kammer
in Ensisheim und Freiburg bis 1752, die im
Generallandesarchiv Karlsruhe (GLA) aufbewahrt
werden. Bis Anfang 1753 waren die süddeutschen
Besitzungen den Behörden in Tirol unterstellt und
wurden dann erst zur eigenen österreichischen
Provinz erhoben.

Das dicke Buch ist wie ein Archivinventar aufgebaut
: Einleitend werden zunächst die Territorial-
und Verwaltungsgeschichte beschrieben, bei der
man nähere Informationen zu den vorderösterreichischen
Behörden erhält. Es folgt die sehr aufschlussreiche
Überlieferungsgeschichte des vorderösterreichischen
Schriftguts. Der Hauptteil des Buches
ist dann eine Auflistung von Archivalien
(Akten und Amtsbücher) aus dem 17. und 18. Jahrhundert
nach sachthematischen und geografischen
Kriterien mit den jeweiligen Archivsignaturen. Es
liest sich damit wie ein Fundstellenverzeichnis.
Neben den Akten der Regierung als Mittelbehörde
werden auch Archivalien der Unterbehörden aufgeführt
. Für unseren Raum dürften vor allem Dokumente
der Landvogtei Ortenau und der Herrschaft
Triberg interessant sein. Es werden allerdings nur
die im GLA verwahrten Unterlagen aufgeführt. Auf
vorderösterreichisches Schriftgut in den Archiven
in Colmar oder in Innsbruck wird nur kurz hingewiesen
. Das Buch endet schließlich mit einem ausführlichen
Orts- und Personenindex.

Die Kurzübersicht über die Archivalien der vorderösterreichischen
Regierung vor 1753 bietet eine
erste Vorinformation der Benutzer über mögliche
Quellen im Landesarchiv. Sie ist insofern hilfreich,
als die Regierungsakten tatsächlich auf mehrere Archivbestände
verteilt sind und nun zumindest virtuell
wieder vereinigt werden. Ob die Informationen
allerdings ausreichen, um sich ein derart gewichtiges
Werk anzuschaffen, muss jeder Heimatforscher
für sich entscheiden.

Cornelius Gorka

Geroldsecker Land Heft 53 „Straßen und Wege".
Hrsg.: Stadt Lahr. 2011. 176 S.

Das Jahresthema „Straßen und Wege" wird aufgegriffen
mit dem Rhein, der großen Straße für die
Schifffahrt. Martin Frenk macht es nicht nur an der
Beschreibung der Rheinkorrektion (Rectifikation)
im 19. Jahrhundert fest, sondern vor allem an einer
sichtbaren Station, dem über 130 Jahre alten Rheinwärterhaus
in Ottenheim. Viele nutzbringende Anmerkungen
bereichern die Arbeit. Besonders bemerkenswert
ist auch das Schlusskapitel über Hochwasserschutz
und Denkmalschutz, das nicht zuletzt
dank des breiten öffentlichen Interesses zugunsten
dieses besonderen Kulturdenkmals entschieden
wurde - eine gelungene Abwägung, die als Beispiel
bei unsern vielfach bedrohten Kulturgütern dienen
kann und sollte.

Auf eine Station anderer Art macht Ekkehard
Klem in seiner Arbeit über die Römerstraßen in der
Oberrheinebene aufmerksam. Sichtbar ist dazu in
Friesenheim ein Bodendenkmal, das gleichsam als
kleines Freilichtmuseum an die Römerzeit erinnert.
Als Randnotiz: Der Oberrhein verläuft in einem
tektonisch bedingten Graben; die Bezeichnung
Tal sollte daher, wenn irgend möglich, vermieden
werden.

Bernhard Uttenweiler verbindet den Schienenweg
der ehemaligen Schmalspurbahn von 1893
vom Rhein bis Ettenheimmünster, dessen letztes
Teilstück 1966 stillgelegt wurde, mit den Darstellungen
von Schiene, Lok und Wagen auf acht farbigen
Ansichtskarten. Noch heute erinnern Straßennamen
in den anliegenden Orten an das Etten-
heimer Bähnle.

Eine Zollstation, die das nassauische Dinglin-
gen 1802 an der heutigen Dinglinger Hauptstraße
auf dem Weg nach Lahr (damals gleichfalls nassauisch
) errichtete, führte zu einem Rechtsstreit, dem
sog. Lahr-Dinglinger Zollstockkrieg. Der damalige
Verkehr über die einzige Verbindung von Westen
und Norden in die Stadt Lahr führte über Dinglin-
gen, das den Straßenunterhalt bei hoher Verschuldung
allein zu tragen hatte, zumal seit 1471 das
Wegerecht die Stadt besaß. Der Streit zog sich bis in
die badische Zeit (mitgeteilt von Walter Caroli). -
Über die Entstehung der Schillerstraße in Lahr berichtet
Christel Seidensticker.

Einen interessanten Vergleich der Straßen in
Ottenheim aus den 1780er Jahren mit heute unternimmt
M. Frenk anhand der Ortspläne. Leider sind
die Maßstäbe nicht angegeben: Ottenheim „ak-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0532