Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 538
(PDF, 95 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2011/0539
Neue Literatur

liest diese Namen und wundert sich ein wenig. Vielen
Kehlern waren die Namen bekannt, aber nur
wenige haben sich Gedanken über die Herkunft
gemacht. Der eigentliche Sinn und Ursprung dieser
Namen ist oft sehr logisch, gelegentlich verblüffend
und manchmal völlig überraschend. Klaus Gras hat
hier in akribischer Kleinarbeit die Bedeutung der
Straßennamen in Kehl aufgelistet (und, wie es sich
für Kehl als Nachbarstadt zu Strasbourg gehört,
auch gleich ins Französische übersetzen lassen).

Ein Stückchen Heimatkunde mit ganz realem
täglichen Bezug wird hier den Lesern geboten, ganz
ohne den Versuch von Belehrung oder Weiterbildung
. Kleine Ausflüge des Autors in die Geschichte
der Stadt Kehl machen das Buch auch zu einem
Spiegel der Veränderungen im Laufe der Zeit.

Ein interessantes kleines Werk, in dem zu blättern
sich immer wieder lohnt. Viele Kehler wissen
nun, woher die Straße, in der sie und ihre Vorfahren
vielleicht schon seit Jahrzehnten leben, ihren
Namen hat. Aufgemacht mit vielen Bildern aus Gegenwart
und Vergangenheit ist dies kein Buch, das
man liest und beiseitelegt, sondern eine Lektüre, in
der man immer wieder mal blättert und stöbert.

Richard G. Brüning

Saarn, Nina: Der Nato-Gipfel 2009: Wie die Kehler
ihn erlebten. Kehl, 2011.

Die Mächtigen der Welt in Kehl: Dieses Ereignis zog
im Jahre 2009 die ganze Stadt Kehl in ihren Bann.
Die Vermutungen und Gerüchte im Vorfeld nahmen
kein Ende. Warum Kehl, wo in Kehl, wie in
Kehl usw. usw. Die Wirklichkeit war dann doch
ganz anders, als man es sich in den langen Monaten
vor dem Gipfel ausgemalt hatte. Das Aufgebot
an Sicherheit und der Aufwand für diese wenigen
Stunden war für einfache Bürger einfach unfassbar.
Nicht wenige Kehler stellten sich die Frage, ob für
einen solchen Anlass - Nato-Gipfel - wirklich ein
solch unwirkliches Szenario erstellt werden muss.
Manchmal war nicht ganz klar, ob die Mächtigen
vor den Menschen oder die Menschen vor den Sicherheitsansprüchen
der Mächtigen geschützt werden
mussten.

Der Historische Verein Kehl hat nun ein hübsches
, kleines Buch herausgebracht, das diese Tage
dokumentiert, vor allem für uns Kehler. Waren die
meisten von uns doch überrascht, dass, außer Sicherheitsfragen
und vielen Behinderungen, der

Fernseher mehr Informationen und Details brachte,
als wenn man vor Ort gewesen wäre.

Viele Bilder die vorher niemand zu sehen
bekam, viele interessante Pointen und Hintergründe
kann man hier in Ruhe betrachten. Dieses
Buch ist lesenswert, zeigt es doch die vielen verschiedenen
Aspekte die ein solches Großereignis
mit sich bringt. Aus Sicht der einfachen Bürger -
oder des gemeinen Volkes - und auch die Probleme
, die Verwaltung, Behörden und Sicherheitskräfte
mit einem solchen Aufgebot an Prominenz
hatten.

Die Autorin hat hier ein Buch geschaffen, das
sehr unterhaltsam zu lesen ist und zum Nachdenken
anregt. War es auf deutscher Seite friedlich und
fast ein wenig langweilig, zeigt doch ein Blick auf
die französische Seite, dass es auch anders kommen
kann.

Das Buch bietet keine Lösungen für zukünftige
Veranstaltungen dieser Art an. Irgendwie haben alle
Seiten Recht und Unrecht. Richard G. Brüning

98 Briefe ins englische Exil. Die gewaltsame Trennung
der jüdischen Familie Levi aus Friesenheim.
Zum Gedenken an die Deportation Alfred und
Brunhilde Levis nach Gurs, Rivesaltes und Auschwitz
. Herausgegeben von Heidi Beck-Braach und
Rosita Dienst-Demuth. Konstanz 2010, 172 S.

Der gebürtige Friesenheimer Richard Levi hat den
Holocaust überlebt, weil er als Kind mit einem Kindertransport
nach England gelangt war. In den folgenden
Jahren erhielt er rund 100 Briefe von Vater
und Mutter in sein englisches Exil. Die Eltern starben
in Auschwitz. Ihre Briefe aber haben die Zeit
überdauert. Richard Levi übergab diese Dokumente
dem Kreisarchiv in Offenburg, wo sie als einmaliges
Stück Zeitgeschichte nun jedermann zur Einsicht
zur Verfügung stehen. Heidi Beck-Braach transkribierte
die Briefe und legte ein Orts-, Personen- und
Sachregister an. Mit ihrer Biographie- und Familienforschung
, mit den ausgezeichneten ergänzenden
genealogischen Recherchen sowie mit der Kontextforschung
und der Auswertung aller 98 Briefe
unter verschiedenen Aspekten hat Heidi Beck-
Braach ein bedeutsames Dokument zur Geschichte
des unwiederbringlich verlorengegangenen Landjudentums
in Baden geschaffen. Im Jahr 2004 war
Richard Levi zum ersten Mal nach seinem erzwungenen
Exil zurück in seine Heimat eingeladen worden
. Als einer von 17 Ehrengästen wurde er zur


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