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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
91. Jahresband.2011
Seite: 573
(PDF, 95 MB)
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Berichte der Mitgliedergruppen

Gedenktafel am
KZ-Mahnmal Vulkan
Haslach
(Foto: Sören Fuß)

sidenten gewählt wurde. Bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts waren die
damaligen Aussiedler von der Außenwelt abgeschnitten. Erst in den frühen
1960-er Jahren wurde eine modern ausgebaute Autostraße fertig gestellt und
damit für den Tourismus attraktiv. Durch die jahrzehntelange Abgeschiedenheit
ist die typische Eigenart des Tovarianers entstanden: Die Sprache ist, zumindest
für die Älteren, bis heute, der damalige Kaiserstuhldialekt. Mit eigenen
Bildern, z.T. bei seiner Auslandstätigkeit als Lehrer entstanden, berichtete
der Referent mit vielen Quellen über eine Auswandererwelle in ein „vielgepriesenes
" Land und deren nüchterne Realität.

28.03.2011, Mitgliederversammlung mit Vorstandswahlen

In der Mitgliederversammlung begrüßte der Vorsitzende die Anwesenden,
ehrte die verstorbenen Mitglieder und berichtete kurz über die Aktivitäten des
Vereins. Der Vorstand hatte sich bereits in 2010 mit dem 100-jährigen Vereinsjubiläum
, das im Jahre 2012 stattfindet, befasst. Für den Festakt am 21. Oktober
2012 konnte das Hause der Musik reserviert werden.

Die Möbilierung des in der Patenschaft des Historischen Vereins Haslach
stehenden „Hauses Theres" kann nach der Spende einer alten Waschkommode
und zweier alter Nachttischchen dem Grunde nach als abgeschlossen
bezeichnet werden. Sorgen bereitet nach wie vor die im Hause verbliebene
Feuchtigkeit, da im Hause bis dato keine Heizmöglichkeit besteht. Hier besteht
Handlungsbedarf! Erst danach kann mit einer endgültigen Bestückung mit
Wäsche begonnen werden. Am Tag des offenen Denkmals, am 12. September
2010, wurde das Haus erstmalig der Öffentlichkeit präsentiert und fand übergroßen
Zuspruch (etwa 300 Besucher).

Dann berichtete Sören Fuß aus seiner Tätigkeit als Leiter der „Gedenkstätte
Vulkan". In seinem Jahresbericht zeigte er sich mit dem Besuch der Gedenkstätte
von etwa 2000 Besuchern zufrieden. Leider war im vergangenen Jahr die
Gedenktafel am „KZ-Mahnmal" entwendet worden. Ein nationalistischer Hintergrund
wird nicht vermutet, eher Metalldiebe. Der Historische Verein bemühte
sich erfolgreich um Ersatz und um die Finanzierung durch Spendengelder
. Die Arbeitsgruppe leistete umfangreiche Hilfen bei Schüler- und Studentenarbeiten
und bearbeitete umfangreiches Archivmaterial, ehemalige Lagerhäftlinge
betreffend. Sie hält auch Kontakt zu überlebenden ehemaligen
Lagerhäftlingen und/oder deren Angehörigen. Wie ungemein wichtig diese
Arbeit ist, soll an einem Beispiel wiedergegeben werden: „... So ist es auch bei
Felix Sobczyk. Als vor zwei Jahren der französische Feriengast seinen Urlaub wie

gewohnt in Haslach und Umgebung verbringt,
entdeckt er an der Gedenkstätte Vulkan auf der
Todesliste den Namen seines Bruders. Noch am
gleichen Tag steht er vor seinem Grab auf dem
Haslacher Friedhof. 64 Jahre lang hatte niemand
in der Familie eine Ahnung, was aus dem Ver-
missten geworden war. Er war als KZ-Häftling im
Lager Kinzigdamm umgekommen. Felix Sobczyk
zeigte sich in den Gesprächen der folgenden Monate
sehr erleichtert, Gewissheit über die letzte
Ruhestätte seines Bruders zu haben. ..." (Aus der
Gedenkrede zum Volkstrauertag 2010 von Sören
Fuß in der Haslacher Klosterkirche)


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