Freiburger historische Bestände - digital

Hans Harter

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Milchhäusle im
Schwarzwälder
Freilichtmuseum
Vogtsbauernhof
Gutach. - Direkt auf
dem Brunnentrog hält
das fließende Wasser
die Milchprodukte
frisch. -
H. Harter (2012).

sie ein Loch in eine Kellermauer, auch hatten sie einen sechs
Schuh langen Stock dabei. Einmal habe er auch ein „Pistohl,
wie es die Reiter führen" gehabt, aber nur, „um zu schrecken".
Auf Menschen hätte er nie geschossen, er wäre lieber davon
gesprungen oder hätte sich gefangen nehmen lassen.

Als es um Diebstähle im Prechtal ging, sechs in einer Nacht,
zusammen mit dem „Sepple und dem Martin" (Leinlachen,
Röcke, Schuhe, Äpfel, Milch usw.), kam er wieder ins Stottern,
„woraus man kein sicheres factum erheben konnte". Da Drohungen
nichts halfen, wurde ihm dies wieder als „geflissentliche
Bosheit" ausgelegt, und er bekam 20 Streiche. Weil er dennoch
„mit der alten Leier" weitermachte, wurde die Prozedur
dreimal wiederholt, sodass er auf 80 Streiche kam. Nun berichtete
er von einem nächtlichen Einbruch in des Schulzen Haus
im Prechtal, das er kannte, weil er dort einmal „Reuttenen machen
" half. Dabei gingen sie so vor: Seine Kameraden lupften
ihn auf das Schindeldach, in das er mit dem Schroteisen ein
Loch brach. Er schlupfte hinein, kam von der Bühne über den
Kamin in die Küche, von dort in die Stube, zündete ein Schwe-
felhölzle an, nahm, was er finden konnte, und warf es zum
Fenster hinaus: Mannsröcke, Schuhe, Hemden, Leintücher, um
auf demselben Weg wieder hinauszusteigen. Auch der Speicher
(ein Sester Frucht) und das Milchhäusle (ein Hafen Rahm) wurden
heimgesucht, in derselben Nacht noch ein weiteres Bauern-