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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 79
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Die Ortenau - ein „Paradies für Jauner und Diebe

Eine Räuberbande teilt
im Wald ihre Beute.
Auszug aus einem Bild
von J.B. Pflug, 1824.

eingesetzt wurde, weil durch die fürstbischöflichen Streifen sich
die Vaganten in die Schlupfwinkel in diesem Bereich zurückgezogen
hätten. Mit ähnlicher Begründung forderte auch Fürstenberg
100 Streif er. Diese Anforderungen scheiterten aber allein
an den hohen Kosten. Baden zog sich aus der Ortenauer Union
zurück. Vorderösterreich reagierte empfindlich auf die von
Württemberg angemaßte Führungsrolle. So wurde die Konferenz
- so der Historiker Gerhard Fritz - „ein Völliges Fiasko"64.

Wie wenig das Vorgehen der Ortenauer Herrschaften abgestimmt
war, zeigt ein Vorfall im Jahr 1774. Im Korker Genossenschaftswald
, der auf dem Territorium der Grafschaft Hanau
-Lichtenberg lag, wollten 13 bewaffnete Zigeuner einem
Appenweierer Kuhhirten eine Pistole verkaufen. Der Appenweierer
Gerichtsvogt Benedikt Bruder stellte eine Streifmannschaft
von 50 Mann zusammen und ließ nach einer Schießerei
sieben Männer, acht Frauen und sechs Kinder verhaften. Er
brachte die Gefangenen an den Sitz des Amtes Willstätt nach
Kork, um sie dort der Justiz zu übergeben. Der dortige Amtmann
Axter zeigte jedoch wenig Lust, die Gefangenen zu übernehmen
, weil damit erhebliche Kosten anfielen. Da Axter die
Gefangenen freilassen wollte, brachte sie Bruder nach Ortenberg
ins Gefängnis der Landvogtei Ortenau.65

Das Offenburger Oberamt wandte sich an die Regierung
nach Buchsweiler. Nach einigen Tagen erhielt die Landvogtei
ein Schreiben. Darin wurde Bruder der Verletzung des Territoriums
bezichtigt, weil er die Zigeuner auf dem Boden von Hanau-


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