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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 122
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122 Ernst Gutmann

12.3.1660

Untervogt berichtet, - Elisabeth Eschenbrennerin eine verheiratete
Weibsperson, die mit einen anderen Ehemann ehebrüchig war und
von ihm ein im Kindbett verstorbenes Kind erhalten hatte, mit einer
öffentlichen Kirchenstrafe zu bestraffen. Es wird verfügt, dass sie auf
drei Sonn- oder Feiertage aneinander die Strafe abzuleisten und deshalb
ihr Verbrechen emstlich vorzuhalten, mit Verwarnung sich
künftig diesem gräulichen Laster zu enthalten oder widrigenfalls der
Lebenstrafe (Todesstrafe) gewärtigt zu sein.

7.8. bis 12.8.1661

Jacob Knopf, damals amtlicher Kassier in Schneckenbach (Eisental
), hatte in seinem Haus über 1000 Gulden deponiert. Der
Metzgersknecht aus Schwarzach Hans Regenold hatte diese
Tatsache erfahren und ist am „helllichten" Tag in das Haus
eingebrochen. Der Täter wurde kurz darauf in Schwarzach verhaftet
.

Der Untervogt von Stollhofen bestand auf der Auslieferung
des Täters, da dieses Verbrechen in der Markgrafschaft geschehen
war. Er ließ ihn mit starker Mannschaft gefesselt nach
Stollhofen führen und im Gefängnis verhören.

Protokoll dazu: „Wie er wohl wissen könne das er (der Knopf) Kopfgeld
habe?

Wie er an klaren hellen Tag solches Faktum verüben, wie er zu
dem Geld kommen, ob er eingestiegen oder eingebrochen, ob er Waffen
bei sich gehabt habe".

Dem Metzgersknecht wurde erörtert, dass er durch seinen gefährlichen
und hohen Diebstahl von 1000 Gulden die schwere Lebenstrafe
am Strang wohl verdient habe. Da er aber Familie mit Kindern
habe, werde er begnadigt. Er erhält einen scharfen Verweis seines
hohen Verbrechens wegen mit einer emstlichen Warnung, vor dergleichen
Tat sich künftig zu hüten. Auf den nächsten kommenden
Montag soll er durch die Stadt Stollhofen hinaus bis zum Tor mit
Ruthen getrieben werden. Er werde jenseits des Rheines geführt und
auf ewige Zeiten des Landes verwiesen. Sein Vermögen soll seinen
Kindern übergeben werden.

Dazu muss man wissen, dass Schwarzach „Ausland" war. Ob
der „Verbrecher" allerdings unbehelligt nach Hause nach
Schwarzach zurückkehren konnte, wissen wir nicht.

24.4.1662

Untervogt Bericht: Der vormals in Bischweier (Kuppenheim) lebende
Hans, der Schweinehirt, aus der Schweiz stammend, wurde wegen
des Verdachts zweier Morde festgenommen. Nachdem er seine Frau


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