Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 140
(PDF, 83 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0141
Dagmar Rumpf und Willi Daferner

Original-Protokolle der
Hexenprozesse
1628-1630 im Amt
Steinbach, drapiert für
die Sonderausstellung
(26. Jan. bis 13. April
2012) im Reblandmuseum
Steinbach.
Generallandesarch iv
Karlsruhe,
Signatur 61/12641.
®Foto Willi Daferner
2012.

35 km und umschloss ungefähr 800 km2 Fläche. Es hatte ca.
25000 bis 30000 Einwohner.2 Das heißt, dass 1% der Bevölkerung
von der Hexenverfolgung betroffen war.

Mögliche Ursachen der Hexenverfolgung

Angesichts dieser hohen Zahl an Opfern stellt sich die Frage,
wie es zu einer solchen massiven Verfolgungswelle kommen
konnte. Verschiedene Faktoren spielten dabei zusammen.

Der Hexenglaube ist ein allgemein menschliches Phänomen:
die Auseinandersetzung mit dem Bösen und die Suche nach
den Ursachen von Leid, Krankheit und Tod, gerade in einer Zeit
äußersten Elends, Kriegs und der Hungersnot.

1618 war der Dreißigjährige Krieg ausgebrochen. Die Bevölkerung
litt unter den Söldnerheeren, die plündernd, raubend
und mordend durch das Land zogen. Diese Nöte wurden verschärft
durch mehrere schlechte Ernte jähre, bedingt durch eine
Klimaverschlechterung seit Ende des 16. Jahrhunderts. So entstanden
Hungersnot und Epidemien.

In diesem Elend waren die Menschen bereit, aus Hass oder
Neid ihre Mitmenschen zu verdächtigen und ihnen die Schuld
an dem „von Gott geschickten" Leid zuzuschreiben. Und die
Herren der Hochgerichte nahmen bereitwillig die Denunziationen
entgegen und begannen die intensive Verfolgung.

Den geistigen Nährboden bereiteten die Ketzerprozesse der
Kirche im Mittelalter (Inquisition). Zu Beginn der Neuzeit
schürten theoretische Abhandlungen, darunter die heute bekannteste
, der „Hexenhammer" des Dominikaners Heinrich
Institoris (1486), die Hexenfurcht. Auch Predigten und die so-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0141