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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 212
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Hermann Kiefer

zwar schon 50 Jahre nicht mehr gebaut wurde, aber immer
noch weit verbreitet war.

Für Hinweise zur Ergreifung des oder der Täter hatte die
Staatsanwaltschaft Offenburg eine Belohnung von 20000 DM
ausgesetzt. Zu einem „Schlag ins Wasser" sollte schließlich auch
noch die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY" von Eduard Zimmermann
im Oktober werden, und ergebnislos verlief ebenso
eine Flugblattaktion in der „Unterwelt". Als ein „Anliegen von
landesweiter Bedeutung" bezeichnete Landeskriminaldirektor
Heinz Hertlein den Erpressungs- und Mordfall anlässlich eines
Dienstbesuchs bei der Kriminalpolizei im August 1982. Ausgeweitet
hatte man die Fahndung auch noch auf das Elsass, da die
Stimme des Anrufers unverkennbar auf Beziehungen zum Elsass
schließen ließ. Doch auch aus dem Elsass waren keine Hinweise
gekommen. Bis heute stehen Staatsanwaltschaft und Kripo mit
leeren Händen da.

Zufallsopfer?

War Dr. Welsche per Zufall ein Mordopfer geworden? Die Frei-
stetter Ärztin Gerda Lasetzky hatte ganz ähnliche Anrufe erhalten
wie ihr Freistetter Kollege. Gegen 22 Uhr hatte auch sie
einen Anruf erhalten. Ein Mann, der sich Heinemann nannte,
wollte „den Doktor" sprechen. Die 67-jährige Ärztin antwortete
ihm, es gäbe keinen Doktor und nannte auf Verlangen des
Anrufers ihre Kollegen Dr. Wüstemann und Dr. Welsche. Und
am 28. August erhielt die Ärztin einen Erpresserbrief mit folgendem
Inhalt: „Sie sind schuld am Malheur mit Welsche.
Wären Sie gekommen, wäre alles planmäßig gelaufen. Weil Sie
abgelehnt haben, wurden wir mit dem aggressiven Welsche
konfrontiert. Sie werden dafür büßen. Entweder zahlen Sie die
DM 500000 oder wir werden Sie auch töten. Sie werden nie
mehr sicher sein - wo Sie sich auch aufhalten. Wir wissen, dass
die Geldübergabe gefährlich ist, wenn Sie die Polizei einschalten
. Einen von uns können sie vielleicht fangen - die anderen
dann mit Sicherheit mit Ihnen abrechnen! Handeln Sie klug
und verschaffen Sie sich Ihre Ruhe." Anfang September erhielt
die Ärztin zwei Anrufe. Sie war jedoch verreist. Der Anrufer erkundigte
sich jeweils bei der Sprechstundenhilfe nach ihrer
Rückkehr und legte dann wieder auf. Die Polizei ging davon
aus, dass die Stimme dieses Anrufers mit der des Mannes identisch
war, der sich nach der Entführung bei der Familie gemeldet
hatte, und dabei blieb es dann auch.

Leider versuchten auch sogenannte „Trittfahrer" die Familie
Welsche in Angst und Schrecken zu versetzen und die Arbeit


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