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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 214
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Hermann Kiefer

der Polizei zu irritieren. Einer versuchte sogar aus dem Kriminalfall
Kapital zu schlagen. Festgenommen werden konnte ein
34-jähriger Mann aus dem Raum Freiburg. Er hatte bei der Familie
Welsche versucht, das Lösegeld zu bekommen, obwohl er
mit dem eigentlichen Verbrechen gar nichts zu tun hatte.

Entsetzen und Trauer

Bei aller Empörung über die Tat und die Täter standen das Mitgefühl
mit der Familie Welsche im Vordergrund, mit der Frau
und den vier Söhnen im Alter von 16 bis 24 Jahren. „Wir sind
alle erschüttert. Dieses Verbrechen hat nicht nur die Familie
von Dr. Welsche schmerzlich getroffen, sondern uns alle und
die ganze Bürgerschaft!" In Trauerkleidung hatten sich die Mitglieder
des Rheinauer Gemeinderats zu einer Gedenkminute für
ihren Kollegen versammelt. Besonders makaber und verbrecherisch
sei der Umstand, dass man den Arzt unter dem Vorwand
eines Notfalles in eine Falle gelockt und ermordet habe.

Die Freistetter Georgskirche konnte am 18. August die vielen
Trauergäste nicht fassen, die dem beliebten Landarzt das letzte
Geleit gaben. In einem Meer von Blumen war der Sarg aufgebahrt
. Vertreter aus Politik, Ärzteschaft und Vereinen halten
sich zu diesem traurigen Anlass eingefunden.

Der Landarzt Dr. Karl-Heinz Welsche

Karl-Heinz Welsche wurde 1932 als Sohn des Holzarbeiters Otto
und dessen Ehefrau geb. Reise in Unterhain (Thüringer Wald)
geboren. 1952 machte er das Abitur und wurde zum Humanmedizin
-Studium an der Friedrich-Schiller-Universität in Jena zugelassen
, das er im März 1958 mit dem medizinischen Staatsexamen
beendete. Ab 1958 arbeitete er am Krankenhaus in Königsee
und am Kreiskrankenhaus in Rudolstadt. Von 1960 bis 1962
war er als Stationsarzt in der Heilstätte Römhild bei Hildburghausen
tätig. Mitte 1962 nahm er eine Tätigkeit beim Kreiskrankenhaus
Belzig/Mark auf. 1966 promovierte er mit der Arbeit
„Differenzierung der coronaren Erkrankungen unter besonderer
Berücksichtigung der Infarktprophylaxe" an der Medizinischen
Fakultät der Humboldt-Universität in Berlin. Vom Rat des Bezirks
Potsdam wurde er 1966 als Facharzt für Innere Medizin
anerkannt. Als Abteilungsarzt wirkte er von 1968 bis 1971 am
Ambulatorium Königsee und betreute hier auch noch ein kleines
Diätsanatorium.

1973 kam Dr. Welsche aus Thüringen (DDR) in die Bundesrepublik
. Zunächst arbeitete er als Oberarzt in der Kurklinik


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