Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 293
(PDF, 83 MB)
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Anmerkungen zu Leonhard Baldner

Die beiden Bilder zeigen jedoch, dass zum Manuskripttext
zusätzliche Einträge gemacht wurden, und zwar zum einen die
lateinischen Bestimmungsnamen und zum anderen Verweise
auf die Ornithologie von M.-J. Brisson, die 1760 in 6 Bänden erschien
.60 Es müssen also Zoologen gewesen sein, die zuerst im
Besitz dieses Manuskripts waren. Dafür kommen nur der Straßburger
Medizinprofessor Jacob Reinbold Spielmann (1722-
1783) und sein schon erwähnter Nachfolger, der Zoologe und
Botaniker Johann Hermann, infrage.61 Denn beide haben in
ihren zoologischen Arbeiten62 mehrfach Baldner direkt oder
indirekt zitiert. Brisson aber wurde, zusammen mit J. Th.
Klein63, bevorzugt von J.R. Spielmann verwendet, wie er im
Vorwort einer naturwissenschaftlichen Arbeit selbst angibt.64
Und tatsächlich findet sich bei dem von ihm beschriebenen
Vogel, dem Kernel, der entsprechende Verweis auf Brisson, Bd.
VI65. Damit kann es sich bei dem zur Auktion von Christie's
angebotenen Manuskript wohl nur um jenes Exemplar handeln
, das zunächst J. R. Spielmann gehörte und nach dessen
Tod in die Bibliothek von Johann Hermann gelangte. Es
stammt also nicht nur aus dem Nachlass J. Hermanns, sondern
ist mit hoher Wahrscheinlichkeit auch jenes Exemplar, das der
Naturforscher C.Th.E. v. Siebold im Straßburger Naturalien-
Kabinett einsah.66

Das Manuskript scheint mit dem Originalmanuskript inhaltlich
identisch zu sein, sogar der Widmungseintrag Baldners und
die Bestimmung des Fischers Leonhard Hirschel67, das „Buch"
solle im Familienbesitz der Hirscheis bleiben, stimmen überein
.68 Dass dieser Eintrag eine spätere Kopie nach dem von dem
Straßburger Orgelbauer und Schriftsteller Johann Andreas Silbermann
(1712-1783) erworbenen „Originalmanuskript" Baldners
darstellt (Silbermann wartete immerhin zwölf Jahres, bis er
das „Original" Baldners erhalten konnte69), ist zwar nur schwer
vorstellbar. J. Hermann hat aber in seinen Notizen zu Baldners
Manuskript von zwei montierten Exemplaren berichtet, von
denen er eines kaufen wollte, eines bei Prof. Silbermann und
das andere eben bei Prof. Spielmann.70 Gut möglich, dass diese
beiden Exemplare in Querfolio das Original und eine Kopie
darstellten. Denn bei N. F. J. Eloy (1778) findet sich der Hinweis,
dass Baldners Werk, 1666 vollendet und „von ihm selbst geschrieben
", über seine Verwandten in die Bibliothek J.R. Spielmanns71
gelangte und von dort später zu Johann Hermann.

Das Manuskript ist im Verkaufskatalog von Christie's relativ
detailliert beschrieben, stammt aus dem Jahre 1666 und enthält
Weiterführungen bis 1687. Es enthält nach der Verkaufsbeschreibung
auch ein Blatt mit einem Fischwappen („imaginary?


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