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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 326
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Manfred Merker

beiden Schulen des Hauses. Für alle Oberquartaner bietet er im
Sommer wieder einen Freiwilligenkurs im Nivellieren und Planzeichnen
an. Direktor Weißgerber rühmt erneut den „weit über
die Anforderungen der Pflicht hinausgehenden Berufseifer" seines
Kollegen, wobei „ganz besonders Franz Weber, von Elgersweier,
Zögling des 5. Jahrescurses (4. Klasse, obere Ordnung; d. V.), bei den
Terrain-Vermessungen durch unverdrossene, musterhafte Thätigkeit
sich auszeichnete". Er sei dadurch „vollkommen befähigt" für die
nächst folgende, mathematische Klasse an der polytechnischen
Schule. Bedauerlicherweise sei er aber der einzige von 33 Schülern
der Höheren Bürgerschule, der so lange ausgehalten habe,
sodass dieser Schulzweig bald schon nach nur wenigen Jahren
aufgegeben werden musste. Noch im Mai 1848 plädierte Gagg in
einem Artikel des Offenburger Wochenblatts nachdrücklich für
allgemeine höhere Bürgerschulen als Grundlage für „eine aufgeklärte
tüchtige Bürgerschaft" und erweist sich damit als weitblickender
Reformpädagoge.

Im Schuljahr 1842/43 übernimmt Gagg wegen des freiwilligen
Ausscheidens des langjährigen Zeichenlehrers Klehe mit
sechs Deputatsstunden jetzt auch einen Teil des Schreib- und
Zeichenunterrichts. In der Bürgerschule unterrichtet er freie
Handzeichnung, „Planimetrie" und neben „populärer Mineralogie
" auch die wichtigsten Giftpflanzen. Im Hinblick auf sein
späteres Schicksal soll hier die ausdrückliche direktoriale Hervorhebung
des schulischen Engagements von Prof. Gagg aus
dem Schulbericht des Jahres (S. 22/23) zitiert werden: „Prof
Gagg, der seit der Erledigung der Zeichnungslehrerstelle seine freie
Zeit mit löblicher Bereitwilligkeit dieser Schule widmete und den
geometrischen Unterricht, mit Rücksicht auf Localverhältnisse, auf
eine die Sache selbst fördernde Weise ausdehnte, hat auch dieses Mal
wieder mit seinen Zöglingen, den Schülern und Gästen der höheren
Bürgerschule, den Plan eines Theils der Umgebung unserer Stadt aufgenommen
, welche Arbeit durch die sehr verbindliche Theilnahme
des sehr verehrlichen Gemeinderaths lithographiert werden konnte."

Weißgerber schließt mit dem Resümee: „Die Aufopferungen
Gaggs sind bekannt und (auch hohen Ortes) anerkannt" Weißgerber
gelingt es daher, für seinen Kollegen eine Gehaltserhöhung
von lOOfl. zu erreichen. Gleichzeitig ist Gagg für „außerordentliche
Dienstleistungen, Unterricht im Zeichnen und in Kalligraphie,
mit einer ,Remuneration' von 50-150 fl. jährlich, und zwar für die
letztverflossenen 2 Jahre, hohen und höchsten Ortes geneigtest bedacht
worden" (S. 24).

Am Ende dieser Jahreschronik (S. 25-39) erweist sich Gagg
dieser veritablen finanziellen Zuwendung würdig mit einer längeren
theoretischen Grundlegung und praktischen Systematik


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