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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 347
(PDF, 83 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0348
Wie der Direktor des Offenburger Gymnasiums als Hochverräter 1849 ins Zuchthaus kam

Mann des dritten Aufgebots Wache bis morgens um 2:30 Uhr.
Das Nachspiel kam anderntags: An die 4000 Soldaten hessischer
und badischer Infanterie, Kavallerie und Artillerie besetzen
die Hauptstraße, riegelten die Stadt ab, bezogen Quartiere
in den Häusern und nahmen Verhaftungen verdächtiger Akteure
vor. Gaggs Resümee: „Die meisten hatten sich aber aus dem
Staube gemacht, und nun haben wir die Gäste und die Blamage!"

Dazu schreibt Gagg in den Aufzeichnungen vom Mai den
kleinen Nachtrag: „Durch die Zerstreuung der Insurgentenhaufen
war Friede und Ruhe wenigstens äußerlich wieder hergestellt"
Dabei würde durch die große Militärmacht im Lande allerdings
„eine nur zu große Ruhe verbürgt"'. Erleichtert fährt er fort, dass
zwar die Wachen aufgehört hätten, nicht aber die Einquartierung
von ca. 1000 Nassauern und Badensern (sie!), wobei ers-
tere sich durch „höhere Bildung, aber auch durch größer Prätentionen
" (= Ansprüche; d. Vef.) auszeichneten. Insgesamt lässt
Gaggs Darstellung eine entschiedene Ablehnung der revolutionären
Offenburger Aprilereignisse nach Heckers Konstanzer
Republikausrufung deutlich werden. Er nennt den Vorfall
einen Krawall und eine Affäre, deren Ungesetzlichkeit er, genauso
wie Ree in der Bürgerversammlung, tief bedauert. Die

Hecker proklamiert
die Republik im
April 1848
(Zeichnung G Gagg,
jun.)


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