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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 448
(PDF, 83 MB)
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448 Cyril Dayd<§

- der Internationale Suchdienst (SIR), seit 1946 in Bad Arolsen
(Hessen), unter der Obhut des Roten Kreuzes.

Die Archive dieser Institutionen vervollständigen die Archive
der französischen Besatzungszone, in der eine besondere Serie
„Vertriebene Personen" (PDR) den Bevölkerungen gewidmet ist,
die ihre Wurzeln verloren haben. Im „Service Historique de la
Defense" (SHD) in Vincennes und im „Bureau des Archives des
victimes des conflits contemporains" (BAVCC) in Caen werden
ebenfalls umfangreiche Archive aufbewahrt.

Neben zahlreichen namentlichen Akten beinhaltet dieses
Archiv auch Dokumente über die allgemeine Verwaltung und
eine umfangreiche administrative Korrespondenz mit Anlagen
sowie weitere Dokumente, z.B. Telefonbücher und Organisationspläne
.

Jede Archivserie beinhaltet ein mehr oder weniger detailliertes
Verzeichnis. Es existiert jedoch keine Datenbank mit den
Namen aller betroffenen Personen. Es existieren auch keine
Suchmaschine und kein Internetportal, die diese Namen im
Ganzen erfassen. Es ist außerdem utopisch zu glauben, dass das
ganze Archiv eines Tages numerisiert und im Internet zur Verfügung
stehen wird: diese Operation ist technisch unmöglich
und wissenschaftlich nutzlos.

Die genealogische Recherche - zwischen Identitätssuche
und Datenschutz

Die erste Hürde ist das sprachliche Problem, vor allem wenn die
Erinnerungen der Mütter ungenau sind. Es ist praktisch unmöglich
, eine ausländische Person, deren Name nicht mit Genauigkeit
bekannt ist, zu identifizieren.

Die zweite Hürde ist oft die Distanz. Wenn eine Person Einblick
in eine Akte wünscht, werden ihr meistens schwarz-weiße
Fotokopien zugesandt (bei anfallender Gebühr lt. Gesetz, Artikel
L213-8, Code Erbgut). Eine Fotokopie kann aber unmöglich
zugesandt werden, wenn das gewünschte Dokument nicht mit
Sicherheit ermittelt werden kann.

Dies führt zu einer dritten Hürde: die Durchführung der
Recherche. Die Rolle des Archivars ist, den Suchenden durch
das Archiv zu führen, jedoch nicht an seiner Stelle zu suchen.
Jede Recherche ist demnach ein Dialog zwischen demjenigen,
der weiß, was er sucht, und dem anderen, der weiß, wo die
gewünschte Information mit großer Wahrscheinlichkeit zu
finden ist. Eine ungenaue Anfrage hat wenig Chancen, Erfolg
zu haben. Je genauer und zahlreicher die Angaben sind, desto


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