Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 474
(PDF, 83 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2012/0475
Neue Literatur

sondern vom Landesarchiv als Schenkung
oder Depositum übernommen worden sind.
Das Buch informiert eingangs über die Geschichte
der Beständegruppen und die Bearbeitungsgrundsätze
. Im Hauptteil werden die
einzelnen Archivbestände vorgestellt, die im
GLAK unter den Beständenummern 69 und 70
zusammengefasst sind. Da wären zunächst
einmal die zahlreichen Familien- und Herrschaftsarchive
zu nennen. Neben Adelsfamilien
haben auch einzelne Privatpersonen interessante
Unterlagen hinterlassen. Das Gleiche
gilt ferner für die Archive von Anstalten, Körperschaften
und Stiftungen: Dazu gehören
Parteien und politische Gruppen, Firmen und
Wirtschaftsverbände, soziale Einrichtungen
und Verbände sowie Vereine zur Förderung
von Bildung und Forschung. Auch Sportverbände
haben inzwischen ihre Archivalien im
GLAK hinterlegt. Die dritte große Gruppe bildet
das kommunale Archivgut badischer Orte,
wie beispielsweise Appenweier, Iffezheim,
Kniebis, Mühlenbach oder Münchweier, die
um 1900 einige Archivalien in Karlsruhe hinterlegt
haben. Wie bei früheren Beständeübersichten
auch werden die einzelnen Archivbestände
inhaltlich und formell kurz vorgestellt.
Neben Angaben zum Bestandsbildner erfährt
der Leser auch, welche Unterlagen (mit Angabe
des Zeitraums) die jeweiligen Archivbestände
enthalten. Ein Orts- und Personenindex
schließt das Buch ab. Nichtstaatliches Archivgut
kann das Archivgut staatlicher Stellen
sehr gut ergänzen, insbesondere wenn es
Überlieferungslücken gibt. Insgesamt lohnt
ein Blick in das Beständeverzeichnis, bevor
man eine Archivreise nach Karlsruhe unternehmen
möchte. Cornelius Gorka

Brommer, Hermann: Pfarrkirche St. Bartholomäus
Oberwolfach. Lindenberg, 2012, 32 +
4 S., 23 Farbabb.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts entstanden
im mittelbadischen Raum zwischen Etten-
heim und Schenkenzell sowie zwischen
Schweighausen und Oberwolfach herrliche
Barockbauten des fürstenbergischen Baumeisters
Franz Josef Salzmann (1724-1786). - Für

die Pfarrkirche St. Bartholomäus in Oberwolfach
- „in de alt Wolfe" - liegt nunmehr aus
der Feder des Kunsthistorikers Prof. Hermann
Brommer eine gediegene Beschreibung vor. In
seinen jungen Lehrer jähren vor über einem
halben Jahrhundert unterrichtete er in dem
schönen Seitental der Kinzig, dessen Menschen
mit ihrer Geschichte er liebgewann.
Dies spürt der Leser schon im ersten Kapitel,
das er „Im Herz des Schwarzwaldes" betitelt.
Er macht auf Flurnamen, die der gallo-römi-
schen Sprache entstammen, aufmerksam, wobei
er die immer noch umstrittene Frage offen
lässt, ob sie von einer vor-alemannischen
Bevölkerung oder von romanischen Bergbauspezialisten
stammen. Immerhin spielt der
Bergbau [Grube Klara] bis in unsere Tage eine
wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde
.

Der Kult des Kirchenpatrons, des hl. Apostels
Bartholomäus, hatte sich nach der Übertragung
seiner Reliquien durch Kaiser Otto II.
auf die römische Tiberinsel (983) über das
ganze Hl. Römische Reich verbreitet und erlebte
im 10./11. Jahrhundert eine Blüte. In
diese Zeit bis zur ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts
darf man die Entstehung der Pfarrei
Oberwolfach ansetzen. Die Vorgängerkirche
des heutigen Barockbaus war ein gar armselig
beengtes Kirchlein, das während des 30-jährigen
Krieges schwer gelitten haben muss. Nach
der Weihe eines neuen Hochaltares i. J. 1653
musste sich die Pfarrgemeinde über ein Jahrhundert
bis zur Errichtung des Neubaus gedulden
. Nach dem Bauakkord vom 22. Januar
1755 zogen sich die Arbeiten am und im Neubau
sieben Jahre dahin.

Von der wertvollen Ausstattung der Kirche
und ihren Meistern nennt der Verfasser: Johann
Herrmann, Maler aus Rottenburg a.N.,
der im Kinzigtal durch seine hervorragenden
Werke in Haslach i. K. und Steinach bekannt
ist. Für die Skapulierbruderschaft schuf er den
linken Nebenaltar. - Der Wolfacher Kunst-
und Porträtmaler Franz Joseph Moser (1783-
1865), dem die Ortenau eine letzte Ansicht der
einstigen Benediktinerabtei Ettenheimmüns-
ter verdankt, malte für den rechten Nebenaltar
eine karge Darstellung der Kreuzigung,


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