Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
92. Jahresband.2012
Seite: 545
(PDF, 83 MB)
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Berichte der Fachgruppen 545

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Straße von Wolfach nach Schiltach nach Bodenehr
Straße führt hier über Berge

ten Kinzig erforderlich wären, das bedeutet, dass die Kalkulation der Abb I.Baukosten
zu teuer wird. Ausschnitt aus der

Den entscheidenden Hinweis zur Trassenführung gab mir eine Land- Karte von Bodenehr
karte von Bodenehr „Schiltach mit dero Umgebung auf zwei Stund,
etc.", die um 1660 datiert wird. In diese Karte sind Straßen eingetragen,
was damals bei Herstellungen von Karten selten zu beobachten war.

Die damals benutzte Verbindungsstraße von Wolfach nach Schiltach
überquert die Kinzig nicht. Aber der Kartenausschnitt (Abb. 1)
zeigt, dass die Straße unmittelbar nach Wolfach in Richtung Schiltach
über Berge führt. Höhenschichtlinien waren zur damaliger Zeit noch
nicht gebräuchlich. Der Gedankengang war naheliegend, dass wenn die
Straße schon auf die Höhenlage führte, diese aus planerischen Gesichtspunkten
bequemer auf der Höhe weiterzuführen wäre, zumal vor
Schramberg, auf der Höhe des Hartskäpfle, eine Römerstraße in neueren
Plänen kartographiert wurde. Eine sehr ähnliche Trassenführung zeigt
die Römerstraße von Ettlingen bei Karlsruhe über Pforzheim nach
Cannstatt, die schon ab Ettlingen auf die Hochebene ansteigt.

Das Jahr 2011 war ausgefüllt mit dem Studium topographischer
Karten und zahlreichen Geländebegehungen, um den mutmaßlichen
Verlauf dieser Trassenführung zu finden. Straßentrassen im Bergland
oder Gebirge unterliegen sehr stark den topographischen Gegebenheiten
, so dass deren Verlauf oft einfach zu rekonstruieren ist. Dort wo
Zweifel entstehen, wird zunächst nach Methoden des heutigen Straßenbaues
die Trasse selbst geplant und es zeigte sich sehr häufig, dass die
römischen Ingenieure bei ihrer Planung die gleichen Gedanken einbrachten
.

Das bisherige Ergebnis dieser Forschungen ist in Abb. 2 dargestellt.
Weil die heutige Straße von Waldmössingen über Heiligenbronn nach
Sulgen sich wie eine römische Trassenführung darstellt, ist hier eine
ursprünglich römische Verbindung zu vermuten. Noch heute verlaufen
sehr viele Verkehrswege auf alten römischen Trassen.


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