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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 24
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Manfred Merker

Abb. 7: Titelvignette
aus Buch II der Äneis,
Leipzig 1787

ohne eine künstlerische Qualität oder
Freude am Ästhetischen, erklärt. Beachtlich
scheint mir zu sein, dass die Offenburger
Franziskanerprofessoren dieses
Werk in seiner Bedeutung erkannt und
für ihren Lehrbedarf angeschafft haben.
Der Autor konnte nachweisen, dass der
erste Direktor des Großherzoglichen
Gymnasiums in Offenburg, Prof. J.
Scharpf, seine altphilologische Ausbildung
im akademischen Seminar bei dem Heyneschüler Kreutzer
an der Universität Heidelberg absolviert hat und sicher gern
von dieser wissenschaftliche Ausgabe ebenso profitiert hat wie
sein Amtsvorgänger in seiner späteren Leitung des Rastatter
Lyzeums, des noch heute am Rastatter Ludwig-Wilhelm-Gymnasium
hoch verehrten Prof. Dr. Loreye aus Mahlberg.

nmiln

III. Vergil, der Dichter Roms: Leben, Werk und Bedeutung

Der augusteische Dichter Vergil verkörpert in einer besonderen
Weise, wie vielleicht nur noch sein Zeitgenosse Horaz, die bewegte
Zeit des ersten vorchristlichen Jahrhunderts mit seinen
beiden schrecklichen Bruderkriegen zwischen Cäsar und
Pompeius und Octavian und Antonius. Er wird mit 26 Jahren
Zeitzeuge der Ermordung Cäsars (44 v. Chr.) und Ciceros (43
v. Chr.) und damit des Endes der römischen Republik mit ihrer
senatorischen Verfassung. In der Mitte seines Lebens erlebt er
die Anfänge des Prinzipats nach der Schlacht von Actium (31
v. Chr.) als das Ende einer Zeit von hundert Jahren Bürgerkriegen
seit der „Roman Revolution" der Gracchen (133 v. Chr.)
und die dadurch begründete, lang ersehnte Friedenszeit der Pax
Augusta. Dieser politische Zeitrahmen bestimmt nicht nur sein
Leben, sondern auch sein literarisches Schaffen. Die äußeren
Ereignisse spiegeln sich in seinen Werken; von Augustus und
seinem Freundeskreis, besonders dem einflussreichen Mäzenas,
erfährt er dabei wohlwollende Förderung.

Vergils vielleicht von ihm selbst verfasste Inschrift für sein
Grab in Neapel fasst in zwei Zeilen Leben und Werk in prägnanter
Weise zusammen:

Mantua me genuit, Calabri rapuere, tenet nunc
Parthenope, cecini: pascua, rura, duces.

Mantua hat mich erzeugt, Kalabrien raffte mich hinweg,

jetzt birgt mich Neapel.
Mein Werk besingt Hirten, Ländereien und Helden.


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