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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 67
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0068
Zuor Kurzweil und der Fraiden Zihl, zu halten hie ein gaistlich Spil

Der Schluss des Spiels.
HStA Stuttgart
A362 WBü 3.

In „Christi Namen" soll man „von Grund seins Hertzen" mit
„Amen" antworten, worauf er sich verneigt - „da spilt man auf
und zeicht mit Gesang ab".

Die Bedeutung der Schiltacher Auffführung von 1654

Mit diesem Epilog und seiner theologischen Lehrhaftigkeit
steht die Aufführung ganz in der Tradition des Bibeldramas, für
das diese Schlussverse wohl der einzige Überrest des bereits für
1625 geplanten Stücks sind. Anders stellen sich die beiden Prologe
dar, die auf die aktuelle Situation eingehen: der erste auf
die Jahreszeit der Aufführung, den frühlingshaften Monat Mai,
der zweite auf die Erfahrung der schweren „Kriegsläufte" und
des wiedererlangten Friedens. Sie können also erst im Vorfeld
des Schiltacher Spiels entstanden sein, womöglich hier vor Ort,
als man sich mit dem aufwendigen und vorbereitungsintensiven
Theaterprojekt beschäftigte. Dann wären die beiden Prologe
mit ihren Knittelversen - sie sind „nicht ohne poetisches
Verdienst"78 - die ersten Dichtungen, die hier entstanden
sind.79

Wichtiger ist jedoch, dass der zweite Prolog, wie auch die
Bittschrift vom 26. April 1654, das Spiel in einen bestimmten
Zusammenhang bringen: den des „edlen und lieben Frieden[s]".
Damit gewinnt es einen Aspekt, der als „besondere Art der Friedensfeier
" über das konfessionell fundierte Bibeldrama hinausreicht
.80 Anders als die 1648 zum Westfälischen Frieden und
1650 verordneten Dankpredigten und Dankfeste, die zu „Demonstrationen
des Luthertums" wurden,81 fehlt in diesem Prolog
jede konfessionelle Spitze: Der Krieg hat nicht „allein hie,
auch andern Landen" zugesetzt und „gar manche Stat, Dörfer
und Flecken verderbet". Dass „man mit Plündern und mit Bre-
nen, eim jeden thet das seinig nehmen", traf alle, auch mussten


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