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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 148
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Günther Mohr

ter. Es gehörte dem Markgrafen in Baden-Baden, und die Jesuiten
hatten in seinem Ländchen alles zu sagen."

Etwas später geht Sparre hin zu dem Wasserschloss im Neusatzer
Ortsteil Waldsteg, das zu einer „Pfarre", zum Pfarrhaus geworden
war.28 „Den Graben konnte ich gut erkennen; er war
aufgeschüttet und umzog das Gebäude als Kranz von Gartenbeeten
."

Nochmals erfährt Sparre weitere Details, die mit diesem Ort
verbunden sind: Dass Alban Stolz als Kaplan in diesem Pfarrhaus
seine „Laufbahn als Volksschriftsteller begonnen" habe,
dass er in Bühl geboren und begraben wurde und dass Alois
Schreiber, zeitweilig ein Archivar wie Sparre selbst, ebenfalls aus
Bühl stammte. Die Gründung der „Lenderschen Lehranstalt" in
Sasbach durch Franz Xaver Lender wird skizziert, Erwin von
Steinbach als Miterbauer des Straßburger Münsters und Grimmelshausen
mit seinem Aufenthalt in Renchen werden in die
Landschaft verortet.29 Schließlich folgt noch ein Hinweis auf
Karl Reinfried, der als Pfarrer in Moos, heute wie Neusatz ein
Teil von Bühl, „sich unendlich Mühe gegeben habe, die Lokalgeschichte
zu erforschen [...]." All diese Informationen vermittelt
ein Pfarrer namens Obrecht, dem Geistlichen in der Gemeinde
, in der das Schloss Ortenau steht. Eine Nonne, ebenfalls
in der Begleitung Sparres, kommentiert dies: Sparre habe in
Obrecht „einen Freund gewonnen", und sie sei froh, dass Sparre
über Obrechts „Eifer" nicht lächle.30

Sparre selbst lässt sich auf Landschaft und die Ausführungen
des Pfarrers Obrecht so ein:

„ Wir schritten gemächlich über den Fuß der absinkenden Hügel.
Wohin das Auge ging, erblickte es Bauernblumen, Nußbäume,
Edelkastanien und Wein. Das Gefühl, in einer warmen, fruchtbaren
Landschaft zu wohnen, stimmte das Gemüt freundlich. Ich
hätte nicht gern in dem verrußten und obendrein zerstörten
Mannheim gelebt. Die Unterhaltung entsprach der heimatverbundenen
Stimmung; [...]."31

Die Landschaft in ihren eher aufgezählten als ausführlich geschilderten
Elementen, die Eindrücke, die von ihr auf den Betrachter
einwirken, dazu Kenntnisse über das sie auszeichnende
„Personal" und über ihre Geschichte, so eignet sich Sparre seine
neue Heimat an und gelangt in eine angenehme, freundliche
Gemüts- oder Gefühlsstimmung.

An einer anderen Stelle, im Gespräch mit Sabine, spricht
Sparre über das Verhältnis zur Landschaft so: „Liebe entspringt
dem Umgang. Mit einer Landschaft muß man in langer und


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