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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 190
(PDF, 86 MB)
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190 Martin Ruch

Schon vor 1930, unter dem Eindruck zweier ausgedehnter
Reisen in den pazifischen Ländern, erkannte ich, dass der Krieg
in unserem Weltteil nur eine Frage der Zeit ist, nicht eine Frage
des Wann und Ob überhaupt! Zwölf Jahre sind eine lange Zeit
im Leben eines Menschen, aber es ist nicht mehr als ein Atemzug
im Leben einer Nation, und es ist noch weniger im Lebenslauf
der Zivilisation. Als ich nach all den Jahren im Fernen
Osten nach Australien zurückkehrte, war ich nur erstaunt über
die Interesselosigkeit, mit der man das Geschehen in unserem
Nahen Norden beobachtete. (...) Auf den Punkt gebracht: dieses
Land ist in Todesgefahr. Die schlimmsten Befürchtungen des
Autors - in „war in the pacific" noch vorsichtig formuliert -
sind wahr geworden.

Ich danke der Australischen Rundfunk Commission (ABC),
die mir erlaubt hat, Material aus meinen aktuellen Kommentaren
seit 1936 zu verwenden. Mit verständlichem Stolz kann ich
sagen, dass fast jede Prognose eingetroffen ist und dass alle
meine Statements auf realen Fakten basierten, wenn ich auch
damals ein Phantast oder Pessimist genannt wurde.

Japan steht vor unseren Türen. Hongkong ist gefallen, Manila
ist gefallen, alles spricht dafür, dass auch die Philippinen
fallen werden. ... Das Südchinesische Meer ist schon zum Japanischen
Binnengewässer geworden. (...)

Die Demokratien begingen den verhängnisvollen Fehler,
jene Aussagen unbeachtet zu lassen, die in Hitlers ,Mein Kampf
festgehalten sind. Es waren keine leeren Worte. Sie wurden ausgeführt
, buchstabengetreu. Das Memorandum des Premiers
Tanaka ist das japanische ,Mein Kampf. Auch dieses Buch
wurde und wird getreu ausgeführt/'

World in dust

Im Prolog zu seinem letzten Buch „World in dust" (1945), das
im Jahr des Kriegsendes erschien, und das er im Untertitel
auch einen „personal record" nannte, finden sich auch diese
persönlichen Anmerkungen: „Ich blicke zurück auf die Welt,
die ich kannte, und sehe: sie liegt im Staub. Viele Städte, die
ich liebte, sind nicht mehr. Viele Freunde, die ich liebte, sind
nicht mehr." Er beschreibt noch einmal die Reisen, die ihn um
den Erdball geführt haben, „I have travelled all over the Seven
Seas, without limits, without bounds. Have I not watched the
very same moon rise over Mount Bernina in Switzerland and
over Mount Ruapehu in New Zealand? The Symphony of
Travel, which is a symphony of transformation, rings and
sings in one's breast. (Übers.: Ich habe alle sieben Meere befah-


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