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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 203
(PDF, 86 MB)
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Irma Goeringer 203

„Das kleine Haus des Waldarbeiters ... liegt hoch oben am
Berg. Zwei steile Waldrücken begrenzen ein kleines Wiesenplateau
, auf dem das Haus errichtet ist. Ein paar Quadratmeter sind
mit unendlicher Mühe in Äcker umgewandelt worden - Kartoffel
und einige Kohlarten, das ist alles, was sich der harte Boden
abringen lässt. Gleich hinter dem Hause rauschen die Tannen
/'25 So oder ähnlich sah die Lebenssituation sehr vieler
Waldarbeiter und Tagelöhner in Bad Rippoldsau aus. Sie war
durchaus nicht untypisch für jene Zeit.

Auffällig ist, dass auch die Namen „Schmid" und „ Huber" zu
den alten, Rippoldsauer Familien zählen, auch wenn z.B. im
Einwohnerbuch 193926 der Name Huber nur beim Farrenwärter
Lorenz Huber genannt ist, während der Name Schmid fast vierzig
Mal auftaucht, davon sind drei der Familienvorstände von
Beruf Schuhmacher. Damals wurden in die Adressbücher nur
die Familienvorstände aufgenommen, zu denen zwar Witwen,
nicht aber unverheiratete, erwachsene Söhne oder Töchter im
Elternhaus gezählt wurden.

Der Arzt und der Waldhüter

Nicht im Adressbuch tauchen die Namen „Kaiser" (des Arztes)
und „Jordan" (des Waldhüters) auf. Sie sind auch alten Rip-
poldsauern nicht bekannt, ein Dr. Kaiser auch nicht in der Liste
der Bad Rippoldsauer Ärzte enthalten.

Langjähriger Arzt in Bad Rippoldsau (laut Adolf Schmid von
1852 bis zu seinem Tode 1893)27 war Dr. Friedrich Feyerlin. Der
am 31. Mai 1825 in Konstanz geborene Badearzt Dr. Feyerlin,
Ehrenbürger der Gemeinde Bad Rippoldsau seit dem 22. Dezember
1892, war vom 14. Juli 1850 bis zum 21. Januar 1853
„Hülfsarzt" (heute würden wir sagen, Assistenzarzt) in der Heil-
und Pflegeanstalt Illenau (damals landläufig „Irrenanstalt" genannt
) bei Achern gewesen.28

Vom 26. Juli 1851 bis zum 27. April 1855 war ein weiterer
„Hülfsarzt" in der Illenau tätig: Dr. Bernhard Gudden, geboren
im preußischen Cleve am 7. Juni 1824. Er war der Mann, der
mit König Ludwig II. von Bayern im Starnberger See ertrank.
Dort ertrank er allerdings als Dr. Bernhard von Gudden, weil er
zwischenzeitlich geadelt worden war. Der Badearzt mit der
längsten Dienstzeit und größten Bedeutung für Bad Rippoldsau
war also ursprünglich von seiner Facharztausbildung her Psychiater
gewesen.

Dr. Feyerlin war sicherlich schon ein außergewöhnlich gebildeter
, kenntnisreicher und erfahrener Arzt, als er den Weg


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