Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 221
(PDF, 86 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0222
Der Malerpoet Eugen Falk-Breitenbach

Mahnung

In anderen Gedichten und Erzählungen ermahnt er seine Leser,
sich nicht der Hektik und Oberflächlichkeit der Gegenwart zu
unterwerfen. In einem Zwiegespräch mit Heinrich Hansjakob
beklagt er, dass viele Zeitgenossen in ihrer Angst und Unsicherheit
nach Lebensbefriedigung suchten. Aber in einer Zeitepoche
der Unbesinnlichkeit fänden sie kein unzerstörbares Wertbild
mehr, das sie „über Tage banger Unruhe" hinwegtrage.
Aber wie könnten sie auch, da ihnen die schöpferische Ruhe
entglitten sei, sie nur noch in realen Dingen Erfüllung suchten
und so in jedem Sinn maßlos lebten? Diese Maßlosigkeit treffe
mit gewaltigen technischen Möglichkeiten zusammen, und so
entstehe die Gefahr der Selbstzerstörung.

„In viile isch e gruusig Aane,
Wie will die Walt ihr Wirrsal bahne?
Wann all die flischter Mänschekunscht
Nint meh bringt wie Rauch un Dunscht,
Wenn ganzi Melker, Meer un Land
Vergehn in Schwääfel, Bluet un Brant?!

Mii Härz verschtockt, es duet mi briere,
's Bluet will in miine Oodre gfriere,
Merkt niemet, wie's in d'Diefe gohtl?
De morgigDaag, isch's nitschu z'schpoht
Wann niemet meh e Uswääg könnt,
Noo het des Narreschpiil si Änd.

Es goht e Schuuder durch Mark un Bai,
Wäär haltet ii? Wäär häärt mii Schrai!?"29

Als Heilmittel empfiehlt der Dichter: „... suche die Stille, aus ihr
kommt die Kraft und Stärke und aus der Einsamkeit die Andacht
. Seid das, was ihr sein sollt, sonst hat euer Sein keinen
Sinn."30

Die Mundart

„Mii Muederschproch isch wiene Brunne,
Si schpruulet usem diefe Grund,
un alles Liebs isch nii verschpunne,
daß's aim haimlig iiwerkunnt.
Sie moodlet sich im Harze drinn
Un isch sich sälwer un uns aige,
De häärsch drus de uurigscht Sinn,
Un in dr schwinge alli Saite/2,1


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0222