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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 309
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Die Grablegen der Geroldsecker ^f)9

folgende Zeit. Ausgiebig berichtet wird über Bischof Walther
(3)113 sowie über Heinrich von Tiersberg und Hermann (l),114 die
beide in der Schlacht von Hausbergen das Leben verloren. Geschrieben
wurde auch über Hermann, verstorben 1264, wenn
auch nicht über sein Leben, sondern nur über die Schrift auf
seinem Grab.115 Was Walther (4) angeht, so sagt keine Chronik
aus, dass er in Schuttern begraben wurde,116 obwohl es wahrscheinlich
ist.

Die Häufung der Aussagen für die zweite Hälfte des 13. Jahrhunderts
lässt vermuten, dass in jener Zeit auch andere Gerolds-
ecker/Tiersberger dort bestattet wurden und dass das Kloster
damals ihre Grablege war.

Dafür sprechen auch:

- Das Kloster war groß genug, um einen beständigen Gebetsdienst
zu gewährleisten.

- Die Tiersberger und später die Geroldsecker waren die Kastvögte
des Klosters.117

- Das Kloster Schuttern lag nicht allzu weit von den Burgen
der Kastvögte entfernt.118

- Die Geroldsecker wurden als Wohltäter angesehen. Ein unbekannter
Chronist übernahm seinen Eintrag über Walther
(4) dem Nekrolog, wo er in der Spalte für die Wohltäter und
Angehörige eingetragen war.119

- Die Vorfahren von Ludwig waren dort begraben.120 Diese
Feststellung Mones ergibt sich zwar nicht wörtlich aus der
Urkunde vom 13. Dezember 1279.121 Sie folgt aber aus den
Auflagen, die mit der Schenkung verbunden waren. Das Kloster
musste eine gemeinsame Jahrzeit für ihn und seine Voreltern
halten. Die Mönche sollten an diesem Tag reichlich beköstigt
werden und gleichzeitig sollten die Armen eine
„spensa vulgariter", eine spende erhalten. Das Mahl war eine
Gegenleistung für die Gabe des monastischen Gebets und
war ein wesentlicher Bestandteil der Memoria. Die Armen
wurden beschenkt, um den Kreis der dem Toten Verpflichteten
zu erweitern. Mahl und Schenkung hatten sich aus dem
antiken Totenmahl herausgebildet und setzen wie dieses die
Anwesenheit des Toten voraus.122 Sie konnten deshalb nur an
dem Ort stattfinden, wo er begraben war. Die Auflage, für
Ludwig und seine Voreltern ein gemeinsames Jahresgedächtnis
abzuhalten, setzte den Willen voraus, dass auch er und
seine Mutter Heilika, die 1179 noch lebte, ebenfalls in Schuttern
begraben werden sollten. Wenn aber schon die Tiersber-


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