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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 311
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0312
Die Grablegen der Geroldsecker

Es lässt sich nicht bestimmen, ab wann Wittichen als Grablege
diente. Als frühester Zeitpunkt ist die Gründung des Klosters im
Jahre 1325 denkbar. Die Geroldsecker förderten das Vorhaben,
wofür sie die erbliche Kastvogtei erlangten.130 Vorstellbar ist
auch, dass der Verlust der Burg Schwanau im Jahre 1333 und
die folgende Zerstörung von Städtlein und Kloster Schuttern
den Geroldseckern zeigte, wie gefährdet ihre Macht im Rheintal
war.131 Sie hatten ihre Kriegsmannschaft verloren, und ihr Land
war ausgeraubt und verbrannt worden. Die Straßburger hatten
in Schuttern auch die Totenruhe der Vorfahren gestört. Das
könnte die Geroldsecker veranlasst haben, ihre Grablege in das
ruhigere Wittichen zu verlegen.

Ergebnis

Mit der Niederlage des Bischofs Walther (3) von Geroldseck
1262 in der Schlacht von Hausbergen begann der langsame
Abstieg seiner Familie. Um 1500 waren die meisten Besitzungen
in andere Hände gelangt. Gangolf (1) gelang aber ein erneuter
Aufstieg, wofür aber seine Nachfolger die Herrschaft Geroldseck
als habsburgisches Lehen annehmen mussten.

Die Familie hatte sich am Ende des 13. Jahrhunderts aufgespaltet
. Eine Linie heiratete in die Grafschaft Veldenz ein. Sie ist
hier nicht betrachtet worden. Die Linie Geroldseck-Lahr erhielt
die Untere Herrschaft und starb 1426 aus. Die Obere Herrschaft
gelangte an die Linie Hohengeroldseck, die 1634 erlosch. Die
Linie Geroldseck-Sulz verarmte und musste nach 1470 zugunsten
der Grafen von Württemberg auf ihre Herrschaft verzichten
.

Ein bronzenes Epitaph in der Pfarrkirche von Sulz am Neckar
erinnert an den Tod zweier Hohengeroldsecker im Jahre 1528.
Unter ihm weist ein Stein auf zwei Angehörige der Linie Geroldseck
-Sulz hin. Es könnte sein, dass sie im früheren Kirchengebäude
bestattet waren. Andere Grabmäler oder Epitaphien sind
nicht bekannt. Verloren gegangene Wappen und Schriften in
der Stiftskirche in Lahr ergeben, dass dort drei Angehörige des
Hauses bestattet sein könnten. Die schriftliche Überlieferung ist
spärlich, abgesehen von den ausführlichen Berichten über die
Schlacht von Hausbergen im Jahre 1272. Im Übrigen gibt es nur
vereinzelte Hinweise. Obwohl nur wenige Quellen vorhanden
sind, so ergibt sich aus ihnen in einer Gesamtschau eindeutig,
dass die Geroldsecker in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts
in der Kirche des Klosters Schuttern ihre Grablege hatten. Sie
wurde nach Wittichen in eine Stifterkapelle verlegt, vermutlich
alsbald nach der Gründung des Nonnenklosters.


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