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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 343
(PDF, 86 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0344
Die mittelalterliche Offenburger Stadtbefestigung

157,22 Meter über NN auf gleichem Höhenniveau. Daher
kann wohl davon ausgegangen werden, dass die Sohle des inneren
Grabens in etwa dem Niveau der äußeren Grabensohle
entsprach. Bei einer angenommenen Fundamenttiefe der Futtermauern
von ca. 1,5 Meter kann für die beiden Gräben von
einer Tiefe von rund 5 Meter ausgegangen werden. Obwohl
die Baugrube der Eisenbahn den äußeren Grabenrand des äußeren
Stadtgrabens im Norden wie im Süden erfasst hat, ist
eine Futtermauer für diese Grabenseite auf dem Riss nicht
nachgewiesen. Es kann ein Hinweis darauf sein, dass es eine
solche Mauer nicht gegeben hat. Vermuten lässt sich, dass sich
dieser Grabenrand in einer längeren Böschung zeigt, die in der
Katasterkarte aus dem Jahre 1858 (Nussbaumplan) nördlich
des ehemaligen Franziskanerklosters eingezeichnet ist. Diese
Böschung grenzt die tiefer liegenden, stadtseitigen Gartengrundstücke
von der Feldlage ab. Ebenso scheint im Vermes-
sungsriss die „Vordere Mauer" ihre Fortsetzung in einem
mittlerweile historischen Grenzzug zu finden. Treffen diese
beiden Vermutungen zu, ergibt sich für die Breite des äußeren
Grabens ein Maß um die 15 Meter.

Angaben über die sich vor 1689 an den äußeren Graben
anschließenden neuzeitlichen Außenwerke (Schanzen) liefert
der Vermessungsriss nicht.

Nach der Zerstörung

Durch den Fortschritt in der Militärtechnik im 16. und 17. Jahrhundert
war die große Zeit der hohen und mit festen Türmen
bewehrten Stadtmauern abgelaufen. Im beginnenden 18. Jahrhundert
hatten Stadtmauern daher nur noch einen Teil der
ihnen bisher zugedachten Aufgaben zu erfüllen.

Nach den Zerstörungen von 1689 wurde von den Offenburger
Befestigungsmauern offenbar nur noch die der Stadtmauer
vorgelagerte, innere Zwingermauer instandgesetzt. Als Futtermauer
des inneren Grabens und als hohe Stützmauer am Westabfall
der Stadt war sie vielleicht weniger stark den Zerstörungen
ausgesetzt. Wie die Stadtmauer umschließt auch diese nur
0,7 bis 0,9 Meter starke Mauer die Stadt vollständig.

Den gestellten Anforderungen genügend, war sie fortan die
neue Offenburger Stadtmauer. Sie ist es bis heute geblieben.

Was aber von der alten, hohen Stadtmauer mit ihren Stadtmauertürmen
und der übrigen Befestigung an Trümmern blieb,
wurde entsorgt - falls möglich gewinnbringend. So heißt es
zum Beispiel im Stadtdekret Nr. 88 vom 28.08.1769 zur Vermes-


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