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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 348
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348 Karl Kopp

2. Mai 1681), folgt der Sohn Johann Jacob Iv danach der Enkel
Johann Jacob II. und schließlich der Urenkel Jonas. Aus den
Kirchenbüchern lassen sich ihre Lebensdaten mit Geburt, Ehe,
Kindern und Tod rekonstruieren.2 Neben der Sippe der Wirte
begründet der ältere Sohn des Stammvaters, Joseph, eine
Schuhmacherfamilie.3

„Johann Jacob" ist in den Lahrer Kirchenbüchern der häufigste
Doppelvorname bei den Männern, wobei „Jacob" in der
Regel der Rufname und der davor gesetzte „Johann" (oft als
„Hanns" abgekürzt oder ganz weggelassen) der „Beivorname"4
ist. Bei den Frauen wird fast nur „Anna" als „Beivorname" verwendet
, auf häufigsten zusammen mit „Maria" als Rufname.

Zum Schicksal aller Familien jener Zeit gehörte die große
Zahl der Kinder und deren hohe Sterblichkeit. Oft stammten sie
aus mehreren Ehen, da viele Mütter bei oder bald nach der Geburt
ihrer Kinder starben. Auch die Schweickhart teilten dieses
Schicksal. Von den sieben Kindern des Johann Jacob I. aus zwei
Ehen starben sechs sehr früh, nur einer erreichte das heiratsfähige
Alter, nämlich Johann Jacob IL; schon zwei seiner früheren
Brüder waren als erhoffte Namens- und Berufserben auf diese
gleichen Namen getauft worden. Auch ihm starben sechs seiner
elf Kinder, darunter wieder zwei mit den Namen Johann Jacob.
So ging mit Jonas Schweickhart die etwa 1650 begonnene Familientradition
der Blumenwirte im Jahre 1783 zu Ende. Sein
jüngerer Bruder Christian Friedrich (1730-1785) war Metzger
und Löwenwirt zu Dinglingen.

Stadtschreiber Rudolf Wagenseil bringt mit seinen in der damaligen
Sprache und Schreibweise meist spontan niedergeschriebenen
Protokollen Leben und Farbe in unser Bild von den
handelnden Personen. Vor allem der Protagonist dieses Aufsatzes
, der Blumenwürth und Procurator Johann Jacob Schweickhart
(L), könnte mit manchem seiner Auftritte vor dem Stadtrat geradezu
als Vorbild für dramatische Theaterszenen dienen.

„Von seinen Gläubigern getrieben"

Vom Protokoll der ersten Sitzung im Januar 1701 bis zu dem der
letzten im Dezember 1704, ist Hanns Jacob Schweickhart präsent.
Er ist der am häufigsten genannte Lahrer dieser vier Jahre.
Gleich am ersten Sitzungstag ist er an acht der vom Rat bewältigten
15 Verfahren beteiligt, 20 mal protokolliert der Stadtschreiber
an diesem 20. Januar 1701 seinen Namen. Bis zum Sommer
tritt er an weiteren 15 Sitzungstagen in 40 Verfahren auf, danach
nicht mehr gar so häufig. Der Blumenwirt bleibt dennoch wie
kein anderer in Anspruch genommen als Kläger und Beklagter,


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