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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 384
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384 Helmut Horn

Anfälle, Nervosität und zur Beförderung der Menstruation eingesetzt
.21

1836 erschien ein Artikel über Versuche über Weinaroma
von Liebig und Pelouze und über Fuselöl des Weinbranntweins
.22 Zehn Jahre beobachtete Trautwein, welchen Unterschied
gut geschliffene Glasstöpsel oder Korkstöpsel auf die
Verwahrung von Weingeist und Äther haben und veröffentlichte
1838 die Ergebnisse.23 Obwohl er selbst auf den angestellten
Versuch, „in der einfachen Art wie er gemacht wurde" „gar
keinen wissenschaftlichen Werth" legte, so gehe doch „für die
praktische Pharmazie so viel daraus hervor, dass die scheinbar
aufs Beste schließenden Glasstöpsel auf Standgefässen, den
Korkpfropfen bis jetzt noch in mancher Beziehung nachzusetzen
sind"24. Was vom Ergebnis banal klingt, ist von seiner Bescheidenheit
und seiner Beobachtungsliebe ein Zeichen für
seine wissenschaftliche Akribie.

Trautwein aber war nicht nur ein leidenschaftlicher Forscher
, er trat mit ebenso viel Energie für die Interessen der Apotheker
ein. Dabei scheute er sich auch nicht, Kollegen öffentlich
seine Meinung zu sagen. Dr. Wunderlich warf er vor, dass dieser
in seiner Veröffentlichung „im Verlaufe des Textes aber und
besonders in der beigefügten Berechnung des Ertrages einer
Apotheke, einen solchen Mangel an wirklicher Erfahrung und
Sachkenntnis verräth, dass es als ein Vergehen an der Pharma-
cie zu betrachten wäre, wenn der Verbreitung solcher irrthüm-
lichen Ansichten nicht gebührend entgegnet würde"25. „Ein
Hauptgrund des Vermeinens, als wäre das Geschäft der Apotheker
mit einem enormen Nutzen verbunden, liegt wohl besonders
in dem, von Seite der Staatsregierungen Deutschlands als
notwendig anerkannten Schutze der Apotheker gegen allzustarke
Vermehrung der Offizinen - und zwar zur Erhaltung der
Vollständigkeit dieser und der an ihre Besitzer zu machenden
Forderungen. Man würde sie auch nicht anhalten können, gewisse
Einrichtungen mit so und so vielen Mitteln von bestimmter
Beschaffenheit und zu festgesetzten Preisen unter beständiger
medizinalpolizeilicher Aufsicht u. Controlle halten zu
müssen, wie dieses wirklich der Fall ist."

Er wies auch darauf hin, dass die Taxe das Vorkommen bettelarmer
Apothekenbesitzer vermeidet, selten es aber Besitzer
der geschäftsreichsten Offizin einer größeren Stadt zum Wohlstand
des beschäftigsten Kleidermachers, Büttners, Schlächters,
Bäckers, Gasthofbesitzers, Kaufmanns etc. eines Ortes zu bringen
im Stande ist. „Ein anderer Grund, warum das Publicum, ja
selbst mancher Arzt eine übertriebene Vorstellung von dem
Gewinne eines Apothekers hat, ist der geheimnissvolle Schleier,


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