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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 385
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Jakob Bernhard Trautwein aus Schiltach, „als Chemiker berühmt" Q Q C

der für dasselbige und den minder pharmaceutische Kenntnisse
besitzenden Arzt über die Natur der in den Apotheken gefertigten
und vorräthigen Medicamente gezogen ist. Nichts reizt
nämlich bei dem Kaufe einer Waare die Neugierde lebhafter an
und erregt mehr Verdacht über ihren wahren Werth, als die
Unkenntnis der Art ihrer Verfertigung und der an ihr hängenden
Herstellungskosten/'

Ein anderer Grnnd, warum das Publicum,
ja selbst mancher Arft eine übertriebene Vorstellung
ron dem Gewinne eines Apothekers hat,
ist der geheimnissvolle Schleier, der für dasselbige
und den minder pharmaceutische Kennt*
nisse besitzenden Arzt über die Natur der in
den Apotheken gefertigten und vorräthigen Medicamente
gezogen ist. Nichts reizt nämJich bei
dem Kaufe einer Waare die Neugierde lebhafter an
und erregt mehrVer dacht über ihren wahrenWerth,
als die Unkenntniss der Art ihrer Verfertigung
und der an ihr hängenden Herstellungskosten«

„Die meisten Kranken bezahlen z.B. das von einem, vier
Jahre auf der Hochschule gewesenen Arzte erhaltene Recept
gerne mit 24 Kreuzern, wie sie aus den Hieroglyphen des empfangenen
Zettelchens die Kunst und Wissenschaft der Verordnen
entnehmen zu können glauben; wenn sie aber von dem
zwei Jahr die Universität besucht habenden Apotheker das darnach
gefertigte und 13 Kreuzer kostende Kölbchen mit Zugehör
bekommen, so wähnen sie ... mindestens 6 Kreuzer zu viel bezahlt
zu haben/'

„In der Tat gibt es nichts Lächerlicheres, als die Meinung:
des Apothekers Nutzen müsse, wie der des Kaufmanns, nach
Prozenten des Ankaufspreises der verkauften Waare berechnet
werden/'

Leider sah er nicht voraus, dass dies genau später passieren
würde. „Eine Abänderung der Taxe gereichte möglicherweise in
einem Ort nur zum gebührenden Nachteil des Apothekers, anderwärts
aber zum Nachtheil der Kranken/'

Wenn man sieht, wie sich der edle handwerkliche Beruf des
Apothekers aus der damaligen Zeit zum Verkäufer]'ob mit Kaufmannsinteressen
von heute gewandelt hat, dann stimmt es
schon traurig, vor allem, wenn man gleichzeitig die Wandlung


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