Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 420
(PDF, 86 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0421
420 EvaBlanc

Die gemarkten Gefäße

Neben diesen Werkstattabfällen gibt es noch zwei weitere Gefäße
, welche mit Sicherheit in der Steinkrugfabrik in Oppenau
produziert wurden. Es handelt sich hierbei um ein Fässchen aus
dem Liechtensteinschen Landesmuseum (Abb. 8).101 Es trägt
eine Rundmarke mit der Umschrift Fabrik Oppenau (Abb. 9). In
der Mitte befindet sich das gekrönte badische Wappen.

Weiterhin findet sich im Augustinermuseum, Städtische
Museen Freiburg eine Enghalskanne (Abb. 10) mit der Oppenauer
Marke (Abb. 11). Es lassen sich gerade noch ein paar Buchstaben
der Umschrift „Fabrik Oppenau" und im Ansatz das badische
Wappen erkennen.

Da kein Fragment des Werkstattabfalls eine Marke aufweist,
ist davon auszugehen, dass nicht alle Oppenauer Erzeugnisse
mit einer Marke versehen wurden. Bislang konnte nicht festgestellt
werden, ab wann und zu welchem Zweck in Oppenau
Marken verwendet wurden.

Der künftigen Forschung wird es vorbehalten sein, weitere
Erzeugnisse der Steinkrugfabrik Oppenau zuzuweisen und die
zahlreichen noch offenen Fragen zur Steinzeugproduktion in
Oppenau zu klären. Weitere Bodenfunde von dem ehemaligen
Fabrikgelände wären dringend erwünscht, damit der Forschungsstand
auf solidere Grundlagen gestellt werden kann.

Zusammenfassung

Seit 1822, verstärkt seit 1823 unternahm der Ruß- und Harzbrenner
Bartholomäus Mutterer zusammen mit seinem Sohn
Ludwig Mutterer, von Beruf (Irdenware-)Töpfer, in Oppenau
auf der Ansätze im Großherzogtum Baden Versuche zur Herstellung
von Steinzeug. Grund hierfür war die finanzielle Notsituation
der Familie Mutterer. Durch die Produktion von Geschirr,
Mineralwasserflaschen und technischer Keramik aus Steinzeug
sollte eine zusätzliche Verdienstmöglichkeit eröffnet werden.
Die Herstellung von Steinzeug gelang in der Anfangszeit nicht
in zufriedenstellendem Maß. Zur Verbesserung der Ergebnisse
fehlte es an finanziellen Mitteln und an technischen Kenntnissen
. 1824 richtete sich die Aufmerksamkeit des Geschäftsmanns
J.A. Derndinger aus Ichenheim auf die Versuche zur Steinzeugherstellung
in Oppenau. Er beantragte zur Unterstützung der
Errichtung einer Steinkrugfabrik in Oppenau ein ausschließliches
Privileg, welches er am 08.10.1824 von Großherzog Ludwig
erhielt. J.A. Derndinger und sein Associe K.F. Sohler investierten
in den kommenden Jahren ca. 20000 Gulden in das
Unternehmen. Dennoch misslang die Herstellung von Stein-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2013/0421