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Hermann Löffler
Zweiter Planentwurf
für das neue Rathaus
Mai 1911
Ende April 1911 genehmigt das Kultusministerium die Auslagerung
des Grundbuchamtes in den 1890/91 neu gebauten
Kindergarten. Auch alle Akten und Bücher wurden während der
Bauarbeiten dort untergebracht.7 Am 9. Mai wurde dann die
Abbruch-Genehmigung erteilt.
Bevor das alte Rathaus abgerissen werden konnte, mussten
noch die Eheleute Razz, ein altes und mittelloses Ehepaar, das
schon einige Jahre in einer Armenwohnung im Rathaus lebte,
untergebracht werden, ebenso die mittellose Witwe Genoveva
Herrmann, die ebenfalls in einer Armenwohnung im Rathaus
lebte.
Die Witwe des Karl Ehret erklärte sich bereit, das Ehepaar für
96 Mark Miete im Jahr aufzunehmen. Thomas Bandle nahm die
Witwe Genoveva Herrmann für 60 Mark Miete im Jahr auf. In
beiden Fällen wurde die Miete von der Gemeinde bezahlt, was
der Gemeinderat am 17.4.1911 beschloss. Frau Herrmann hatte
von der Gemeinde noch eine Wiese „Im Bruch" als Bürgernutzen
. Die Gemeinde hat dann diese Wiese für jährlich 30 Mark
verpachtet, so dass der Gemeinde nur jährliche Kosten von 30
Mark für die Unterbringung dieser Frau entstanden.8
Zur Finanzierung des Rathausneubaus beschloss der Gemeinderat
am 28.5.1911:
„1.) Eine Kapitalaufnahme von 36000 Mark bei der Kasse oder
Bank.
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