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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
93. Jahresband.2013
Seite: 510
(PDF, 86 MB)
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510 F°rum

Anstoß zur Gründung waren die nackten Tatsachen zu den Dialektsprechern
. Die Zahlen von 1900 bis 2012 besagen,

als „Elsässisch sprechend"











bezeichnen sich ...

2012

2001

1997

1946

1900

% der Bevölkerung

43%

61%

63%

90,8%

95%

Die Umfrage des OLCA 2012 erläuterte dabei die Sprachgewohnheiten
in der Familie näher. In absteigender Reihenfolge wird Elsässisch
„immer oder fast immer" gesprochen: mit den Großeltern (91%); mit
dem Vater (81%); mit der Mutter (79%); mit dem (Ehe-)Partner (69%);
mit den Kindern (39%).

Diese letzte Umfrage zeigt auch deutlich, dass „unter den Dialektsprechern
nur 34 % angeben, systematisch Elsässisch zu sprechen, dies
entspricht etwa 200000 Personen über 18 Jahren im Elsass".

Die Zweisprachigkeit im Elsass ist im Begriff zu verschwinden. „Die
Sprache lebt nicht mehr und wird auch nicht weiterentwickelt, für neue
Wörter gibt es einfach kein elsässisches Wort", sagte Benedicte Keck,
Projektleiterin im Elsässischen Sprachamt, bei einem Vortrag im März
2013 in Offenburg. Obwohl nur 17% der Elsässer das Elsässisch als altmodisch
betrachten. Im Gegenteil: Es gilt als schick, elsässische Worte
ins Französische einzuflechten.

Geschichte der Regionalsprache

Ursprünge

Die Ansiedlung der im 5. Jahrhundert aus dem Norden eingewanderten
germanischen Völker, der Alemannen und Franken, verdrängt völlig die
galloromanische Sprache bis auf ein paar Gewässer- und Ortsnamen.
Die Umgangssprachen sind von da an das Alemannische, das sich von
den Vogesen bis in die letzten Winkel Bayerns erstreckt, im gesamten
südwestdeutschen Raum, in der deutschen Schweiz und im Vorarlberg,
sowie das Fränkische im Nordelsass, Lothringen und in der Pfalz. Im
Mittelalter sind Alemannisch und Fränkisch die einzigen gebräuchlichen
Sprachen sowie das Lateinische, das den Gelehrten und Klerikern
vorbehalten war.

Im 16. Jahrhundert entsteht das Hochdeutsche, die deutsche Schrift-
und Literatursprache, unter dem Einfluss der Zentralverwaltung, der
Drucker und der Bibelübersetzung von Luther. Die Hochsprache wird
bald zur gemeinsamen Sprache des gesamten deutschen Sprachraums.
Auch im Elsass setzt sich das Hochdeutsche immer weiter als Schriftsprache
durch. Das Alemannische und das Fränkische, die bis heute als
Dialekte unter der Bezeichnung Elsässisch überlebt haben, werden nur
noch als Umgangssprache verwendet.

Während des gesamten Mittelalters und bis ins 17. Jahrhundert gehört
das Elsass zum deutschen Reich und gilt als eine seiner wirtschaftlich
und kulturell blühenden Provinzen. Einige der großen Namen der


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