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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 11
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Editorial

Vor hundert jähren: Beginn des Ersten Weltkrieges

11

Österreich-Ungarn erklärte vier Wochen nach dem Attentat auf
das Thronfolgerpaar am 28. Juli 1914 Serbien den Krieg und
einer der ereignisreichsten Monate der Weltgeschichte begann:
Am 1. August machte Deutschland mobil und schickte am
3. dem Nachbarn Frankreich die Kriegserklärung, am 4. trat
Großbritannien in den Krieg ein. Am Monatsende sollten es
schon 15 Nationen von Europa bis Japan sein. Das Schlachten
begann.

Ein Jahr darauf stellte der Pfarrer und Volksschriftsteller Heinrich
Hansjakob fest: „Wenn man das maschinenmäßige Morden
und die teuflischen Erfindungen, den Haß und die Verwüstungen
ansieht - möchte man an der Menschheit verzweifeln
/' Hansjakob schrieb dies in einem Brief an den Maler
Hans Thoma aus Freiburg am 11. Juni 1915.1 Es sollte nicht
seine einzige Abrechnung mit dem Krieg bleiben. In einer pazifistischen
Flugschrift schilderte er, was dieser Krieg eigentlich
bedeutete: „Ein Meer von Blut und Tränen liegt über Europa
. Grauenhaft wälzt sich die Flut des Todes, der Leiden und
der Schmerzen über Millionen und Millionen unschuldiger
Menschen. Immer größer werden Haß und Erbitterung unter
den kriegsführenden Völkern, und es ist kein Ende des Mordens
und Verstümmeins, des Verwüstens und Zerstörens abzusehen
/'2 Das Kriegsende erlebte der Pazifist Hansjakob nicht
mehr, er starb 1916.

Vom ganzen Ausmaß der Zerstörung in Mittelbaden, am Oberrhein
, auch drüben im 1914 noch reichsdeutschen, nach 1918
dann wieder französischen Elsass, handelt dieser Jahrgang der
Ortenau. Er ist den vielen Opfern dieses Krieges und ihrer Erinnerung
gewidmet. Als Motto und Mahnung dient ihm der Satz
von Erich Maria Remarque, der mit „Im Westen nichts Neues"
den zentralen Roman über den Ersten Weltkrieg geschrieben

1 In: Hansjakob. Mit Gänsekiel und Tintenfaß. Ausgewählte Briefe. Hg.
von Manfred Hildenbrand und Peter Schäfer. Freiburg 2013, 239

2 Heinrich Hansjakob: Zwiegespräche über den Weltkrieg, gehalten mit
den Fischen auf dem Meeresgrund. Stuttgart 1916


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