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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 31
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Die Orden im Elsass und in Baden vor und nach dem Ersten Weltkrieg

Leben erschwerte. Sie hatten als Deutsche in einem deutschen
Land gelebt, das aber jetzt zum feindlichen Ausland geworden
war und sie, die man einst ausgewiesen hatte, jetzt wiederum
auswies. Vor allem die Kapuziner (die nicht nur den Brüdern
Walleser aus Wieden einen Ausweg gezeigt hatten) mussten
sich eine neue Bleibe suchen. „Die Altdeutschen wurden zu
Tausenden vertrieben, viele zu Fuß über die Rheinbrücke gejagt
/'12

Und wie sah es mit den weiblichen Orden aus? Noch
schlechter. Zwar kamen, in Baden selber, die Schwesternschaften
von Gengenbach, von Neusatzeck und von Schwarzach, die
bisher nur halbwegs geduldet worden waren, aus ihrer Verborgenheit
hervor, und die Kanisiusschwestern, die der Schwarzwälder
Priester Johann Evangelist Kleiser im schweizerischen
Exil gegründet hatte, konnten sich in Konstanz niederlassen.
Aber denen, die ihre Mutterhäuser im Elsass hatten, standen
schwere Zeiten bevor.

Von Bischenberg nach Bickesheim

„Die Änderungen, welche der Krieg hervorgerufen, machte den
Deutschen den Aufenthalt im Elsass ungemütlich/'13 So schrieb
P. Robert Kiefer, ein Redemptorist, der seit 1894 im elsässischen
Kloster Bischenberg wirkte, aber in Pfaffenweiler im Breisgau
geboren worden war und deshalb ausgewiesen wurde. Schon
im Jahre 1920 erhielt er bzw. sein Orden die Erlaubnis, in Bickesheim
bei Durmersheim - einem uralten, lange von Jesuiten
belebten Wallfahrtsort14 - eine Niederlassung zu gründen. Bald
wurde auch ein Kloster erbaut, von dem viele Impulse ausgingen
, bis es im Jahre 2012 infolge des allgemeinen Nachwuchsmangels
aufgegeben werden musste.

Von Matzenheim nach Ettenheimmünster

Die „Brüder der christlichen Lehre" (die nicht mit den „Brüdern
der christlichen Schulen" zu verwechseln sind) wurden
im Jahre 1845 im Elsass gegründet, durch dessen Anschluss erst
an Deutschland, dann wieder an Frankreich sie immer wieder
neue Rückschläge verkraften mussten. „Nach der Trennung des
Elsasses von Deutschland beim unglücklichen Weltkriegausgang
wollte die Kongregation die Verbindung mit Deutschland
wieder gewinnen."15 Im Jahre 1920 kamen drei Brüder nach
Ettenheimmünster, wo sie eine selbstständige badische bzw.
deutsche Provinz errichteten, die 1934 in drei Niederlassungen
auf 29 Brüder, zwei Novizen und 21 Kandidaten angewachsen


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