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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 34
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0035
'XA Johannes Werner

Nach dem Zweiten Weltkrieg gingen, wie auch andernorts,
die Zahlen zurück, sodass man 2005 die Provinzen Baden-
Hessen, Bayern, Pfalz und Österreich zu einer deutsch-österreichischen
Provinz mit Sitz in Nürnberg verschmolz.

Von Straßburg nach Erlenbad

In dem Waisenhaus, das Pfarrer Franz Xaver Lender im Jahre
1857 in Schwarzach gründete, bildete sich schon bald eine
kleine Schwesternschaft, die genug zu tun bekam; denn die
Waisen, deren Anzahl wuchs, wollten beköstigt, bekleidet und
unterrichtet werden. Aber die badische Staatsregierung versagte
, wie auch in anderen Fällen, ihre Zustimmung, und so
löste der Bischof die Schwarzacher Schwestern von ihren Gelübden
und stellte ihnen frei, entweder das Haus in weltlicher
Form weiterzuführen oder nach Hause zu gehen oder das Land
zu verlassen. Mutter Alexia Holl, die Vorsteherin, überlegte
nicht lange; sie entschloss sich, zusammen mit zwei Mitschwestern
, zur Auswanderung nach Amerika; am 12. September
1873 kamen sie in New York an.

Zwanzig Jahre später hatte sich, aus allerkleinsten Anfängen
, ein neuer Orden entwickelt: die „School Sisters of St.
Francis of Milwaukee".21 Über 400 junge Frauen waren inzwischen
eingetreten, 300 von ihnen lehrten in 65 Schulen; viele
stammten von deutschen Einwanderern ab, viele kamen auch
direkt aus Deutschland, vor allem aus Baden. Trotz dieser Erfolge
in der neuen Heimat kaufte Alexia 1902 ein Haus in
Luxemburg, das 1904 durch einen Neubau ersetzt und 1907
zum Mutterhaus der neu gegründeten europäischen Provinz
erhoben wurde. Um sich ganz dem Aufbau dieser Provinz widmen
zu können, verzichtete sie im selben Jahr auf ihre Wiederwahl
als General-Oberin ihres Ordens. Dann, 1910, wurde das
europäische Mutterhaus nach Straßburg verlegt; 1911 konnte
ein Neubau bezogen werden.

Schon 1892, auf einer ihrer Reisen in die Heimat, hatte
Alexia das Erlenbad gekauft, das in der Nähe von Sasbach lag
und als Kurhaus und zugleich als Anlaufstelle für die deutschen
Kandidatinnen dienen sollte. Aber das, was dort geschah
, erregte den Argwohn der Behörden. Es sei, so schrieb
am 7. August 1902 das Großherzogliche Ministerium der Justiz
an das Bezirksamt in Achern, „den Eigentümerinnen des Anwesens
im Erlenbad von Anfang keinerlei Zweifel darüber
gelassen worden, dass ihnen weder die Gründung einer klösterlichen
Niederlassung noch einer Lehr- und Erziehungsanstalt
gestattet werden wolle, und dass die Aufenthaltsdauer der von


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