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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 51
(PDF, 98 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0052
Die Beschlagnahme der elsässischen Glocken während des Ersten Weltkriegs

Die Dokumente

In die Gemeinden schickte die Verwaltung vorgedruckte Postkarten
, um ein Verzeichnis der alten sowie der Glocken aus der
Zeit vor 1800 aufzustellen. Dem Bürgermeisteramt oblag nur
die Ausfüllung des Datums der ersteren und die unnützen Angaben
auszustreichen (In unserer katholischen/protestantischen
Kirche ist eine Glocke mit der Jahreszahl noch/nicht mehr vorhanden
. In unserer katholischen/protestantischen Kirche befindet
sich außerdem eine/keine Glocke aus der Zeit vor 1800. Dieselbe
trägt die Jahreszahl ...). Weder das Datum der alten Glocken
noch Name der Gemeinde sind vorgedruckt. Die Rückadresse
war die des Konservators der geschichtlichen Denkmäler im
Elsass (also Knauth). Dieses Formular auszufüllen muss nicht
immer einfach gewesen sein. Wie sollten die Gemeinden
Kenntnis haben von einer seit Langem verschwundenen alten
Glocke?27 Warum hatte man das Datum von 1800 gewählt, um
zwischen alten und anderen wertvollen Glocken zu unterscheiden
? Im Falle von Heiligenstein, z.B., wurde die Glocke von
1712 zuerst den alten Glocken zugeordnet, bevor man sie in die
Glocken aus der Zeit vor 1800 einreihte. In Gertwiller schrieb
man einfach quer über die Karte: „vacat".

Der Bürgermeister von Mundolsheim teilt mit, daß „eine
Glocke mit der Jahreszahl 1769 nicht mehr vorhanden sei, ebenso
eine solche aus der Zeit vor 1800". Knauth schreibt: „Nach der
Mitteilung des dortigen Herrn Pfarrers an das Direktorium der Kirche
Augsburgischer Konfession ist in der protestantischen Kirche von M.
noch eine Glocke von Matthäus Edel vom Jahre 1760 vorhanden. Ich
ersuche ergebenst um eine umgehende Bestätigung und zugleich um
die Feststellung, ob etwa die Jahreszahl statt 1760 nicht 1769 zu
lesen ist."2S

Das Denkmalarchiv bewahrt 1852, auf Papierbögen ca. DIN
A4 geschriebene, Beschreibungen der Glocken, vorwiegend der
A- und B-Gruppen in alphabetischer Reihe der Ortschaften, auf
(auf 164 Blättern fehlen jedoch die Ortsangaben, einige Glocken
sind doppelt gezählt, mindestens elf stammen aus Frankreich,
einige aus Deutschland, Glocken aus dem Elsass sind, zum Teil
in dem Inventar in Colmar, durch Herzog zusätzlich aufgenommen
worden). Diese nummerierten Bögen geben Ort, Gruppe,
Gussjahr, Gießernamen, oberer und unterer Durchmesser sowie
Höhe der Glocke an. Die Inschriften sind abgeschrieben und von
einer einfachen Beschreibung der Ornamente begleitet. In manchen
Fällen sind Skizzen beigefügt, wie z.B. das Ortswappen mit
dem Bein für Beinheim. Diese Angaben können durch die der
ethnografischen Umfrage ergänzt werden (s. weiter unten).


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