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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 56
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0057
Christine Muller

Die „Bindung" mit Deutschland

Der gebürtige Elsässer Hans Rott,33 „Vorstand der Grossh. Bad.
Staatssammlungen für Altertums- u. Völkerkunde Karlsruhe", zur
Zeit Sachverständiger bei der Prüfung der zu beschlagnahmenden
Glocken ... [im Grossherzogtum Baden] verfertigt ein privates
Gutachten der Glocken seines Heimatdorfes Hunspach. Er
stellt fest, dass die Glocke aus dem Jahre 1733 in Wirklichkeit
„die alte Bergzaberner Stadtglocke ist, zu dessen Pfalz-Zweibrücker
Oberamt der elsässische Ort bis zur französischen Revolution
gehörte und somit eine Urkunde dafür bildet, dass Hunspach kaum
80 Jahre in unmittelbarem französischem Besitz war, da ferner die
beiden andern Glocken sehr schöne Empire- Verzierungen tragen,
dürften die 3 Glocken, bes. die grösste wohl von der Beschlagnahme
frei bleiben. In ähnlichen Fällen befürwortet der Unterzeichnete
sonst auf Grund amtlicher Befugnis (gemäss den Grosh. badischen
Bestimmungen über Beschlagnahme) die Nichtbeschlagnahmung
solcher Glocken, die historischen oder kunstgeschichtlichen Wert
besitzen, was wohl auf Grund der entsprechenden elsässischen Ausführungsbestimmungen
hier in Hunspach Anwendung finden
dürfte."34 Ein Schreiben von Knauth an das Bürgermeisteramt
Hunspach bestätigt die Befreiung von der Ablieferung: „Ihre
Glocke vom Jahre 1733 ist in die Liste C der Glocken mit besonderem
geschichtlichen u. Kunstwert und die beiden Glocken vom Jahre
1806 vorläufig (bis eine Besichtigung stattfinden kann) in die Liste
B der Glocken mit mäßigem Kunstwert aufgenommen worden. Eine
Ablieferung der Glocken ist somit bis auf weiteres zu unterlassen.
Der Herr Kreisdirektor wird eine entsprechende Mitteilung erhalten.
Das Gutachten des Herrn Professors Dr. Rott ist bei den hiesigen
Akten zurückbehalten worden. Die übrigen Anlagen folgen anbei
zurück."

Woerth und Froeschwiller wurden 1870 im Kriege besonders
heimgesucht. 1917 wird versucht, die nach den Kriegsereignissen
gegossenen Glocken zu retten. Ziemlich ratlos
schreibt Kantonalpfarrer Kieffer an Knauth: „In der Filiale zu
Froeschweiler, in der katholischen Gedächtnis Kirche, befinden sich
3 Glocken, gegossen im Jahre 1874 von G. Hamm in Kaiserslautern.
Dieselben sollen aus französischen Kanonen35 gegossen und von
Kaiser Wilhelm II36 der Filialkirche geschenkt worden sein. In den
Archiven habe ich nichts finden können; die Leute von Froeschweiler
jedoch bestätigen mir alle, dass es so ist... Was ist zur Befreiung von
der Beschlagnahme zu tun?"

„Von den 4 Glocken der Woerther Katholischen Kirche wurden
drei von Kaiser Wilhelm II geschenkt mit genau vorgeschriebenen
Verzierungen und Inschriften zum Andenken an Kaiser Wilhelm I


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