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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 62
(PDF, 98 MB)
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^2 Christine Muller

Die mit der Abnahme verbundenen Schwierigkeiten

Der Pastor von Riquewihr baut vor und meldet sogleich, die
Glocken seien nicht zu erreichen: „Die zwei Glocken, die für den
Gottesdienst geläutet werden, hängen in dem dunklen, wenig zugänglichen
Kirchturm in einer Höhe von c. 30 Meter, die Stundenglocke
[Lamperti 1523] noch höher ... Schliesslich sei noch bemerkt,
dass die Entfernung der Glocken aus dem Kirchturm nicht leicht und
ziemlich kostspielig sein dürfte". Doch vergebens, sämtliche Glocken
wurden ausgebaut, sogar jene von 1523.48

Die einzige alte Glocke in Colmar Saint-Martin (Franz Sermund
aus Bern, 1573) hängt auch an einem unzugänglichen
Ort, und sie ist sowieso historisch.

Der Pfarrer von Ratzwiller schreibt: „Ratzweiler besitzt zwei
kleine Glocken, die aber dermaßen angebracht sind, dass es schwierig
, beinahe lebensgefährlich ist, sie in der Nähe zu besichtigen. Ich
habe niemanden gefunden, der bereit war hinaufzusteigen."

Das Ausbauen der zwei größten Glocken in Liepvre (worunter
eine Lamperti aus dem Jahre 1542) wäre mit Schwierigkeiten
verbunden: „Die kleine Glocke kann durch die Turmöffnung
geschafft werden. Der Ausbau der beiden grösseren hingegen würde
äusserst umständlich und kostspielig sein. Zur Wegschaffung nach
aussen müsste der Glockenturm zum Teil abgebaut und Gerüste auf
die Turmhöhe erstellt werden; und um die Glocken durch das Innere
zu schaffen, wären zwei Böden und das Gewölbe des Kirchenschiffs
zu durchschlagen. Aus diesen Gründen befürwortet das Bürgermeisteramt
die Belassung der historischen Glocke sowie der grossen Glocke
; letztere ist die Läuteglocke." Die zwei großen Glocken wurden
im Mai durch die Firma Facchi aus Ste-Marie-aux-Mines
ausgebaut, dabei wurde das Gewölbe durchbrochen, obschon
ein Schreiben von Knauth, die Befreiung der Glocke von 1542
betreffend, oblag.

Die „Zuneigung" des Volkes

Die Zuneigung der Bevölkerung zu ihren Glocken oder insbesondere
zu einer bestimmten Glocke wird auch hervorgehoben
. In Blienschwiller versucht der Bürgermeister, die große
Glocke (ca. 1500kg) zu bewahren. Sie stamme aus dem Mittelalter
, was genügen sollte; er fügt aber hinzu: „Auch hängt die
ganze Bevölkerung mit grosser Verehrung an dieser Glocke."

Betrugsversuche?

Der Pfarrer Vierling von Rosheim schreibt zuerst an Knauth,
dass die große Glocke aus der romanischen Saint-Pierre-et-


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