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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 72
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Christine Muller

Glocke von Niffer wurde irrtümlicherweise Franken zugeschrieben
und auch beschlagnahmt. Nach dem Kriege kam die
Glocke von Niffer nach Franken, die andere verschwand in
Frankfurt. Der Austausch wurde bis heute nicht bemerkt und
die Glocke ist 1923 umgegossen worden.

Der Pfarrverweser in Waldersbach bedauert, dass „bei der
Bestandsaufnahme [die mittelalterliche Glocke von Belmont
betreffend] ... leider vom Bürgermeisteramt nur „Läuteglocke" angegeben
und nicht auf den „Kunstwert" hingewiesen. (Die Bestandsaufnahme
erfolgte ohne [sein] Wissen in den Osterfeiertagen)!1

Wie schon gesehen, wurde die als C-Glocke eingestufte Rathausglocke
in Dambach-la-Ville aus dem Jahre 1677 auf Befehl
des Bürgermeisteramtes abmontiert und abtransportiert.63

In Niederenzen ist die „Herabnahme [der] Glocke vom Jahre
1770 erfolgt.. ., weil der vorgeschriebene Antrag auf Befreiung derselben
von der Beschlagnahme nicht gestellt worden ist ..." Knauth
bleibt optimistisch: „Die Herabnahme der Glocke schließt deren
Erhaltung nicht aus."

Im August 1918 muss er jedoch feststellen in seinem Schreiben
an das Kaiserliche Ministerium für Elsass-Lothringen: „Bei
einer ... vorgenommenen Besichtigung der z. Zt. auf dem Lagerplatz
... in Frankfurt... als Sicherungsgut befindlichen elsässischen Glocken
, die auf Grund der früheren Prüfung von der Beschlagnahme
befreit waren, habe ich festgestellt, daß die Unterbringung daselbst
in keiner Weise die Sicherheit bietet, daß die als historische Werke
anerkannten Glocken dem Lande erhalten bleiben. Es handelt sich
dabei um etwa 200 Glocken der Gruppen B und C deren Abtransport
nach Frankfurt s. Zt aus militärischen Gründen verfügt worden war.
Durch Unvorsichtigkeit beim Abladen und mehrfacher Umlagerung
derselben ist jetzt bereits ein großer Teil der Glocken beschädigt..."
Er befürwortet den Rücktransport ins Elsass.

Am 8. November 1918 macht sich auch E. Herzog Sorgen
wegen der nach Frankfurt abgelieferten Glocken der B- und C-
Gruppe: „Sind unsere eis. Glocken, zumal die Colmarer, die in
Frankfurt gelegentlich ihrer Inventarisierung mit B & C bezeichnet
wurden, auch tatsächlich vor dem Einschmelzen verschont geblieben
und befinden sie sich noch auf dem dortigen Lager? Es wurde mir
mitgeteilt, daß die Kriegsmetall-Aktiengesellschaft den Gemeinden
die Bezahlung der abgelieferten bezw. geborgenen Glocken ohne Rück-
sich (sie) auf deren historischen Wert und der hierdurch bedingten
Rückgabe förmlich aufdränge. Hierdurch würde m. E. das Eigentum
an den betr. Glocken, auch an solchen Stücken, die vor der Vernichtung
bewahrt werden sollten, auf die genannte Gesellschaft übergehen
und somit würde es um unsere alten Glocken, die gar nicht hätten
abgeliefert werden sollen, geschehen sein." Am 11. November


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