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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 78
(PDF, 98 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0079
Christine Muller

Wenn auch manche Antworten negativ bleiben, so gibt es
doch einige sehr detaillierte Berichte, ergänzt durch Zeichnungen
oder Fotos.

Der wahrscheinlich ausführlichste und interesanteste Bericht
über die Läutearten stammt von dem Lehrer Woerther,
aus La Claquette (Klakett-Vorbruck). Er schildert alle Einzelheiten
der in den katholischen Dörfern im „welschen" Teil des
Breuschtals besonderen Geläute.68

Man erfährt von einem Totengeläute: „In unserem Dorf- wie
in allen katholischen welschen Dörfern des Tales - ist ein eigenartiges
Trauergeläute üblich, das von den Einwohnern mit „ sonner en
mort" bezeichnet wird ...Es kommt in Anwendung.

a) um einen soeben eingetretenen Sterbfall anzukünden

b) beim Begräbnis

c) bei einem Toten-Amt mitLibera (service)

d) an Allerheiligen.

An diesem Tage setzt das Trauergeläute ein nach der Vesper und
dauert bis Mitternacht, in anderen Ortschaften bis zum Eintritt der
Nacht, hier bis 7 h [Uhr].

Dies eigentümliche Geläute wird auf folgende Weise hervorgebracht
: von den 3 hierzu nötigen Glocken schwingt die Grösste völlig
frei, je mächtiger sie schwingt, desto besser kommt das Besondere des
Geläutes zum Ausdruck. Die beiden anderen Glocken werden eingehängt
(brider les cloches). Dies geschieht in der Weise, dass das Seil
ein wenig hochgezogen, in dasselbe eine Schlaufe gedreht und diese
um den Kopf des Hammers gelegt wird. Nun wird das Seil wieder
fallen gelassen. Vermöge seiner Schwere rückt es den Hammer in
nächste Nähe des Glockenrandes, sodass ein geringer Ruck mit dem
Seil genügt, um einen Anschlag zu bewirken. Die Grosse Glocke wird
nun angeläutet und nach jedem ihrer Schläge wird durch einen kurzen
Ruck am Seil durch einen zweiten Läuter ein Schlag mit den
anderen Glocken eingefügt, abwechselnd mit der mittleren und kleinen
. In Notenschrift stellt sich das Geläute für unseren Ort dar wie
folgt:







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—»—J—fcJL







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Abb. 12: Vorbruck: wobei die grösseren Noten das Geläute der freischwingenden grossen

Melodie. (Service Glocke, die beiden kleineren Noten die kurzen Schläge der beiden

de VlfTventcLire

ri 7 ' kleineren Glocken darstellen. Um diese beiden letzteren zu bedienen,

Strasbourg)

gehört ein bischen musikalische Veranlagung dazu: geschieht es


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