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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 84
(PDF, 98 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0085
g^. Christine Muller

Todesfall zu verzeichnen haben, dessen Glocke zuerst aufhört zu
läuten. Da wir im Operationsgebiet sind, wurde seit Anfang des
Krieges das Läuten der Glocken untersagt Bei den Gottesdiensten
und bei Siegen ist das Läuten gestattet Im April 1917 hieß
es, die Glocke müsse abgegeben werden, da wurde manches Auge
naß bei dieser Botschaft, denn die Leute hätten sich nur ungern
davon getrennt Wegen ihres geschichtlichen Wertes bleibt uns
jedoch die Glocke erhalten."

Die silberne Glocke (Sage)

In der Kirche [Kapelle] von Schönenberg war eine silberne Glocke.
Schönenberg war damals ein Wallfahrtsort. Die silberne Glocke
hatte einen wunderbaren Klang, daher kamen viele Leute der Umgebung
, um den Klang der silbernen Glocke zu vernehmen. Das silberne
Glöcklein war allen lieb. Zur Zeit eines Krieges, wohl des dreißigjährigen
Krieges, versteckten die Leute die Glocke, damit sie nicht
in die Hand der Feinde fiel. Sie vergruben sie. In einer Wiese ,outre
aux pres' unter halb Hütten ruht die Glocke jetzt noch, die Leute, die
die Glocke versteckt hatten, wurden durch den Krieg dahingerafft,
niemand kennt die Stelle, wo die Glocke ruht. Wer wird die Glocke
aus der Erde heben?

Ein in dem Bericht wiedergegebenes, sieben Strophen langes
Gedicht wurde über die Glocke verfasst.

Der Schulmeister aus Rothbach gibt Auszüge aus der Schulchronik
wieder, die 1910 zersprungene Glocke aus dem Jahre
1810 betreffend, und zeichnet das Wappen der Gemeinde, welches
sich auf dieser Glocke befand. Er schildert auch, wie die
Inschriften der neuen Glocke zustande kamen, da diese durch
die Gemeinde bezahlt werden mussten. Die kleine Glocke von
1737 wird auch beschrieben.

Aus Rosheim berichtet der Lehrer Charles Kuntz: „Besondere
Läutearten kannte man hier nicht. Bei hohen Festen sowohl als auch
bei Begräbnissen läuteten die Glocken in vollem Schwünge, oft die
Glocken beider Kirchen zu gleicher Zeit... Bei Gewittern wurde nie
geläutet, wohl aber bei Feuersbrünsten zugleich mit der Glocke auf
dem Turme des Gemeindehauses. Auch bei Kindtaufen ertönten
hierorts die Glocken nicht; sie begrüßten nicht das geliebte Kind auf
seines Lebens erstem Gange. Das Geläute der einen Kirche war leicht
von dem der andern zu unterscheiden. Die Glocken der Unterkirche
ergeben den Akkord C, es, ges; die der Oberkirche d, g, h. Nur von
einer Glocke lebte eine Sage im Volksmunde; allerdings galt diese
nicht der gegenwärtigen, sondern der früheren Glocke, welche drei


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