Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 111
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0112
_III

Gymnasiale Kriegsbegeisterung

und vaterländischer Opfertod 1914-1918

Manfred Merker*

dulce et decorum est pro patria mori

„Süß und ehrenvoll ist es, für das Vaterland zu sterben".

Horaz, Carmen III, 2, 13

Eine vergessene Gedenktafel

Als im Jahre 1956 das Jubiläum des Offenburger Grimmelshausen
-Gymnasiums zum 75-jährigen Bestehen als Vollanstalt gefeiert
wurde, gab es neben dem Festakt in der Stadthalle, Festgottesdiensten
, Ausstellungen und einer schuleigenen Theateraufführung
der Antigone des Sophokles auch eine Totenehrung
vor dem neuen Gedenkstein im Schulgarten. In der
Festschrift dieses groß gefeierten Jubiläums referierte der damalige
Direktor O. Walzer die Entwicklung der Schule seit ihrer
Gründung als Franziskanergymnasium im Jahre 1660. Dabei
ging er abschließend auch auf „den gewaltigen Eingriff in den
Organismus der Schule" ein, den die beiden Weltkriege gebracht
hätten. Der Zweite Weltkrieg war damals gerade einmal
gut zehn Jahre vorbei, der Erste erst 40 Jahre. Nach diesem
Rückblick waren im Ersten Weltkrieg zwischen 1914 und 1918
vier Lehrer und 23 Schüler gefallen, im Zweiten 56 Gymnasiasten
, 23 wurden noch vermisst. Im Jahr zuvor hatte man am
03.03.1955 nahe dem Schuleingang einen hohen Granitstein
für die Gefallenen eingeweiht, der die ebenfalls Horaz entlehnte
Inschrift trug: non omnis moriar („ich werde nicht
ganz sterben"; Horaz, Carmen III, 30, 6). Der Stein steht noch
heute in der Südwestecke des Schulgeländes, die bronzenen
Buchstaben der Inschrift wurden allerdings irgendwann einmal
gegen Ende des letzten Jahrhunderts entwendet.

Im Sprechzimmer der Schule hing, für alle Eintretenden
deutlich sichtbar, ein inzwischen ebenfalls verschwundenes
Namensverzeichnis zu Ehren der Toten des letzten Krieges.
Darüber hinaus war im Treppenhaus des Haupteingangs zum
ehemaligen Schulgebäude eine Bronzetafel dem Gedenken an
die 1914-1918 Gefallenen gewidmet. Sie fand der Autor zufällig

* Studien zur Geschichte des Offenburger Gymnasiums VI


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0112