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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 167
(PDF, 98 MB)
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Mit Kopfschuss und Uniform zur Konfirmation

Emil Huber (1900-1939) aus Offenburg, der „Knabe mit dem Eisernen Kre
als jüngster deutscher Kriegsfreiwilliger des Ersten Weltkriegs

Manfred Merker

Eine erstaunliche Meldung aus dem ersten Kriegsjahr 1914

„Ein seltsames Fest geht in unserer Stadt anlässlich der Konfirmation
vor sich; ein gleiches wird sich nirgend finden. Der
jüngste Kriegsfreiwillige, der Sohn unseres Blechnermeisters Fritz
Huber, weilt unter den Konfirmanden. Im tapferen Widerstand
gegen den Feind ist der 170er (sie!) Infanterist Huber am Kopf
verwundet worden und kam zur Pflege nach der Vaterstadt
Offenburg. Mit der Familie und mit der evangelischen Gemeinde
nimmt die gesamte Einwohnerschaft herzlichen Anteil
an dieser erhebenden Feier, wie sie des Krieges wechselvolles
Spiel zu einer geschichtlichen Seltsamkeit erhob. Auf die
schreckliche, blutige Feuertaufe nun die friedliche Konfirmation
des während der Kriegszeit 14 Jahre alt gewordenen, jugendlichen
Kämpfers für's Vaterland. Ein glückliches Leben
dem jungen Bürger!" („Kriegsbilder aus Offenburg" in D'r alt
Offeburger Nr. 827 vom 21.03.1915). Eine Woche später findet
sich, ebenfalls in den Kriegsbildern, die Meldung: „Aus der
Volksschule (sie!) rückten folgende jugendlichen Recken zum
Schutze des Vaterlandes in den Krieg: Emil Huber, Volksschüler
der Klasse VHIb, geb. am 7. Oktober 1900, verwundet in Nordfrankreich
, hier zur Heilung".

Eine weitere Erwähnung stand bereits im Frontbericht vom
29.11.1914: „Den Heldentod starb Ersatzreservist Otto Huber,
Sohn des Blechnermeisters Huber, dessen Sohn als Benjamin mit
auszog". Der Verfasser dieser instruktiven Informationen war der
berühmte Adolf Geck. Er gewährleistete durch all die viereinhalb
Kriegsjahre mit seinen umfassenden Kontakten die Verbindung
zwischen Kriegsfront und Heimatfront. In seinen wöchentlichen
Kriegsbildern im Offenburger Tageblatt zeichnete er ein personenbezogenes
lebendiges Bild vom Geschehen, wobei uns heutigen
Lesern die unbefangene Berichterstattung im Falle Emil
Hubers doch sehr erstaunt, der hier mit seinen 1914 erst 13 Jahren
als kriegsfreiwilliger Kämpfer bewundert wird.

Wer war Emil Huber, wie kam es dazu, dass ein so junger
Knabe, ein Pfadfinder, der noch kurze Hosen trug, schon im
September 1914 mit seinen älteren Regimentskameraden an die
gefährliche Westfront im flandrischen Nordfrankreich ging?


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