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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 171
(PDF, 98 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0172
Mit Kopfschuss und Uniform zur Konfirmation

Grußpflicht und in jugendgemäßen hierarchischen Strukturen
eingebettet ein Leben im Freien, Selbstdisziplin neben
Führerverantwortung, Kameradschaft und Gruppengemeinschaft
. Der Begründer der Pfadfinder, Lord Baden Powell,
hatte schon vor dem Weltkrieg in seiner „Plauderei am Lagerfeuer
Nr. 26" Anweisungen darüber gegeben, „wie das Vaterland
erhalten werden muss", wenn dies auch vor der raschen
und damit friedensstiftenden Internationalisierung der äußerst
erfolgreichen Bewegung zunächst nur für Engländer
galt. In Offenburg gab es seit 1912 einen von den Honoratioren
der Stadt finanziell geförderten Pfadfinder verein. Emil
Huber hatte als Pfadfinder ja, laut Selbstaussage, den Soldaten
oft beim Felddienst geholfen und wäre allzu gern schon mit
ihnen losgezogen.

Emil Huber wird 1914 mit 13 Jahren Soldat

Schon in den ersten Augusttagen 1914 meldete sich Emil Huber
als Kriegsfreiwilliger bei der Offenburger Garnison. Er kam
nicht in das traditionelle Offenburger Feldregiment 170 in der
neuen Kaserne an der Weingartenstraße, sondern zum 3. Ober-
elsässischen Ersatz-Regiment Nr. 172 , das nach seiner Begründung
1897 in der Straßburger Illtorkaserne dann 1912 in neue
Kasernen in Neubreisach im deutschen Elsass verlegt wurde
und 1914 schließlich nach Offenburg umsiedelte. Der Regimentsstab
residierte im Notariat, dem ehemaligen Kapuzinerkloster
, die Mannschaften der vier Kompanien wurden zunächst
privat und im Gymnasium, das seinen Schulbetrieb
deshalb erst im Oktober aufnehmen konnte, dann in den
Messehallen, damals „Landwirtschaftliche Hallen", untergebracht
. Das 172er Regiment bestand aus eingezogenen und
kriegsfreiwilligen Reservisten, wie Emil Huber, und ungedienten
Landsturmleuten. Neben den drei Infanteriekompanien
gab es eine Maschinengewehrkompanie und eine Genesungskompanie
aus verwundeten, daher schonungsbedürftigen Soldaten
des Feldregiments. Landsmannschaftlich gemischt war
die Truppe aus Elsässern, Badenern, Westfalen, Hanseaten und
Hannoveranern. Der Regimentsbericht über das Rekrutendepot
bemerkt kritisch, dass „14-jährige Kriegsfreiwillige unter falscher
Altersangabe mit durchgeschlüpft" seien und jetzt neben
„bärtigen, schon ergrauenden Landsturmmännern" stünden.
Das sei jedenfalls eine vortreffliche Mischung als Grundlage zu
„größter Leistungsfähigkeit und tausendfach erprobter Kameradschaft
in Not und Tod".

Emil Huber (13)
als Musketier im
3. Oberelsässischen
Infanterie-Regiment
172.


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