Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 173
(PDF, 98 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0174
Mit Kopfschuss und Uniform zur Konfirmation

lungskämpfen vor Ypern. An
Weihnachten lag er bei Gronen-
burg-Ferme in den lehmigen
feuchten Stellungsgräben, zum
Jahreswechsel den Engländern
gegenüber bei Schloss Herenthage
. Hierbei gab es bis Ende
1914 im Regiment bereits 392
Tote, 1503 Verwundete und 625
Vermisste, 15 Kameraden und
zwei Offiziere gerieten in englische
Kriegsgefangenschaft. Emil
Huber wurde am 07.01.1915,
wahrscheinlich bei Geluwe, wo
das Regiment im Oktober 1918
erneut in schwere Rückzugsgefechte
verwickelt wurde, durch
einen Kopfschuss schwer verletzt
. Er erlitt eine linksseitige
Körperlähmung und musste
vom Schlachtfeld ins Kriegslazarett
nach Köln transportiert werden
. Der schützende Stahlhelm
wurde von der OHL unter von
Falkenhayn erst ab Februar 1916,
z.T. schon in Verdun, eingesetzt.
Eine Tabelle aus dem Regimentsbericht
des Monats, in dem Huber verletzt wurde, listet die
Verluste allein für seine 2. Kompanie im Kampfeinsatz einer
Woche zum Zeitpunkt seiner Verletzung wie folgt auf: 42 Tote,
93 Verwundete, 12 Vermisste, 16 Kranke. Aus dieser Zeit
stammt auch die abgebildete Feldpostkarte (s. Folgeseite), die
einen kleinen Einblick in das damalige Frontgeschehen gibt.

Emil Huber konnte nach ein paar Wochen im März aus
Köln zur Genesungskompanie in die Ortenau zurückkehren
und feierte tatsächlich an Ostern in der evangelischen Stadtkirche
in Offenburg mit seiner Familie und der Gemeinde
Konfirmation. Er fiel dabei nicht nur durch seine Körpergröße
von ca. 1,80 m auf, sondern auch dadurch, dass er in seiner
Frontuniform und mit Pickelhaube vor dem Altar stand. Ob
das außer patriotischer Bewunderung auch noch andere Gefühle
erregte, ist nicht bekannt. Nach seinem eigenen Zeugnis
wurde Emil durch einen Batallionsbefehl zur Teilnahme am
Konfirmandenunterricht gezwungen, als im Dienstzimmer
seines Rekrutenoffiziers Hauptmann d. L. Föhrenbach eines

Die Schlacht des
172er-Regiments bei
Ypern 1914/15.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau2014/0174