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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 229
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_ 229

Im erhabenen Licht des Münsters:

Deutsche Freimaurerlogen in Straßburg 1871-1919

Rolf Bernd Herden

Am Abend des 27. März 18721 versammelten sich in der Weinhandlung
Spener (später Schrempp, Fasanengasse 4)2 in Straßburg
22 (reichsdeutsche) Freimaurerbrüder, welche das Schicksal
als zivile oder militärische Beamte nach der Rückeroberung
des Elsass und damit auch Straßburgs durch deutsche Truppen3
zusammengebracht hatte. Ihr Ziel war es, ein freimaurerisches
Kränzchen zu gründen in der Stadt, welche bereits der Freimaurerbruder
Friedrich der Große im Jahre 1740 inkognito
aufgesucht hatte.4 Und in welcher die Freimaurerei, hier in
ihren französischen Ursprüngen, eine sehr alte und reiche Tradition
, aber auch lebendige Gegenwart hat.

Zuerst nur zwangloses Maurerkränzchen

Man wollte, wenn auch nicht zu rituellen Arbeiten, so doch
freimaurerisch zusammenkommen, um sich austauschen zu
können. Die Zusammenkünfte sollten in der Form eines
„Kränzchens" stattfinden, wollte man doch der traditionsreichen
Loge Straßburgs, „Les Freres Reunis", zu Anfang keinesfalls
Konkurrenz machen.

Die deutschen Freimaurerbrüder gaben sich der Hoffnung
hin, mit der zum „Grand Orient de France" gehörenden Loge
Verständigungsmöglichkeiten zu finden. Damals gab es die
Regularitätsfrage unter Freimaurern in der heutigen Form noch
nicht,5 man sah lediglich „nationale Grenzen", erinnerte sich
dabei aber sicher auch wohlwollend an das Engagement französischer
Brüder für die deutsche Freimaurerei, vor allem im
benachbarten Baden: Infolge des Erwinsfestes in Steinbach
1845, organisiert von französischen Brüdern, war in Baden das
Freimaurerverbot aufgehoben worden. In Baden war die Freimaurerei
bekanntlich seit 1813 verboten gewesen.6

Möglichst gemeinsam mit den einheimischen Brüdern ...

Die (reichsdeutschen) Straßburger Brüder strebten ursprünglich
eine Vereinigung mit den (nunmehr zwangsweise „reichsländi-
schen") Brüdern der Loge „Les Freres Reunis" an, ging man
doch davon aus, „dass eine Animosität der elsässischen Brüder
entweder gar nicht vorhanden, oder nur politischer Natur sei".
Ferner hatte man im Reichsland Elsass-Lothringen Befürchtun-


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