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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 237
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Deutsche Freimaurerlogen in Straßburg 1871-1919 9^7

machen, dass sie mittels des eingebauten Sprachrohres Bestellungen
abzugeben wünschten. Bei den sog. „dienenden Brüdern
" - diese Funktion gibt es heute nicht mehr - handelte es
sich damals um voll aufgenommene Freimaurerbrüder, welche
jedoch beitragsfrei gestellt waren und dafür das Herrichten der
Räume, das Vorbereiten der anfallenden Arbeiten und die gastronomische
Versorgung der Brüder übernahmen.

1884: Logenhaus „Zum treuen Herzen"

Am 13. März 1884 beschloss die Logenversammlung der Loge
„Zum treuen Herzen" den Bau eines Logenhauses. Das erforderliche
Kapital von 90000 Mark sollte durch Schenkungen und
mittels (durch Hypotheken gesicherte) Darlehen aufgebracht
werden. Die Verzinsungen sollten durch Beitragserhöhungen,
aber auch durch Vermietung und Verpachtung im neuen Hause
aufgebracht werden. Aus eigenen Mitteln kamen 75000 Mark
zusammen, und 25000 Mark schoss der ehrwürdigste Großmeister
(gesichert durch zweitrangige Hypothek) vor.

Kaiser Wilhelm I. spendet 5000 Mark

Und „5000 Mark machte unser allerdurchlauchtigster Protektor
, Seine Majestät der Kaiser uns zum Geschenk. Nicht die
Größe diese Summe ist es, die uns so sehr erfreute, sondern der
moralische Effekt, dass uns das Oberhaupt des Deutschen Reiches
, die höchste Autorität im Land, hoheitsvoll ... vor aller
Welt bekanntgab: Auch Ich bin einer der vielgeschmähten
Freimaurer, und Ich will, dass Ihr Respekt habt vor meinen
Brüdern!"19 Kaiser Wilhelm I., Protektor der deutschen Freimaurer
, regierte bis zu seinem Tode 1888. Für 99 Tage wurde
sein Sohn, Kaiser Friedrich I., sein Nachfolger als Deutscher
Kaiser und König von Preußen, aber auch als Protektor der
Deutschen Freimaurerei. Vom Prinzen Wilhelm von Preußen,
dem späteren Wilhelm IL, Deutschen Kaiser und König von
Preußen, war damals noch nicht einmal die Rede.

Kaiser Wilhelm II. spendet nichts

Womit das bisher unbewiesene Gerücht, Kaiser Wilhelm II.
habe das Logenhaus in der Moellerstraße (heute Avenue Joffre)
bezahlt, vom Tisch sein dürfte, es sei denn, es tauchen neue
Belege oder Beweise auf. Es ist jedoch kaum vorstellbar, dass
Wilhelm II. nach seinem Regierungsantritt der Loge noch
einen Baukostenzuschuss gewährt hat. Nochmals: Kaiser Wil-


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