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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
94. Jahresband.2014
Seite: 240
(PDF, 98 MB)
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240 Ralf Bernd Herden

Dass diese internationalen Treffen oft nicht wohl gelitten
waren, zeigt uns ein Satz aus einem Bericht der Zusammenkunft
in Paris 1911: „Ein fanatischer Abbe hatte durch Maueranschläge
den Straßenpöbel aufgeboten, vor dem Gebäude des
Grand Orient (wo die Zusammenkunft stattfinden sollte) Straßentumulte
in Szene zu setzen/'

Weil Freimaurer zur besonderen Treue ihrem Vaterland und
seinen Gesetzen gegenüber verpflichtet sind, endeten durch
den Kriegsausbruch jeweils die Beziehungen der Großlogen
und Logen untereinander - nicht jedoch die persönliche Achtung
gegenüber einem Bruder, der auf der anderen Seite der
Front ebenfalls seine vaterländische Pflicht erfüllte.

Das Ende der (deutschen) Logen von Straßburg

Mit dem Zeitpunkt, als das Elsass wieder französisch wurde,
mussten nicht nur die nach 1870 eigenwanderten Deutschen
das Land verlassen, sondern es wurden auch die deutschen
Freimaurerlogen geschlossen. Die jüngste Loge „Zur Bruderliebe
im Wasgau", gegründet 1913 unter der „Großen Landesloge
von Deutschland", musste im November 1919 ihre Arbeit
auf Anordnung der französischen Behörden einstellen. Die
Loge „Zum treuen Herzen" wurde als Straßburger Loge ins Exil
nach Karlsruhe verlegt. Sie erlosch durch die Verfolgungen der
Nazis am 16. Juli 1935. Die Loge „An Erwins Dom" wurde als
Straßburger Loge ins Exil zuerst (1919) nach Frankfurt, dann
(1921) nach Hanau verlegt. Ruhend ab dem 20. März 1933,
wurde sie 1950 als Vereinigung wiederbelebt. Sie soll 1968 erloschen
sein.24 Durch Dekret vom 23. Februar 2002 erklärten
die „Vereinigten Großlogen von Deutschland", nach Zustimmung
des Großmeisters der Großloge AFAM, Bruder Klaus
Horneffer, die Loge mit Wirkung vom gleichen Tage für ruhend
. „An Erwins Dom" trug die Matrikel-Nummer 981. „An
Erwins Dom" war nicht mehr in der Lage, ihren Arbeiten nachzugehen
.25

Baden-Baden - nach dem Zweiten Weltkrieg bekanntlich
Sitz der französischen „Zonen-Regierung" und des Hauptquartiers
der französischen Streitkräfte in Deutschland - war übrigens
in den Jahren 1947 bis 1949 der Sitz der damaligen Großloge
„Einigkeit", deren freimaurerische Jurisdiktion sich auf
den gesamten Bereich der französischen Besatzungszone bezog.

Nach dem Zusammenbruch des dutzendjährigen Reiches
1945 waren es französische Offiziere und Beamte, die den deutschen
Freimaurern dazu verhalfen, sich wieder in ihren Logen
vereinigen zu können. Vielerorts war es so, dass bereits im


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